Los Angeles. Rebel Wilson und Ellen Page wurden belästigt. Page sogar von einem Regisseur geoutet. Jetzt berichten die beiden über ihre Erlebnisse.

Rebel Wilson (37, „Pitch Perfect“) und Ellen Page (30, „Juno“) gelten als zwei der erfolgreichsten jungen Schauspielerinnen Hollywoods. Nun sprachen beide erstmals über sexuelle Übergriffe, die sie zu Beginn ihrer Karrieren erlebt hatten.

So berichtet die australische Schauspielerin Rebel Wilson auf Twitter, dass sie von einem Schauspieler verbal wiederholt zu einem sexuellen Akt aufgefordert worden sei, während Freunde des Mannes den Vorfall lachend auf ihren Handys aufgenommen hätten. Sie habe mehrfach Nein gesagt und das Zimmer verlassen.

Frau eines Regisseurs wusste wohl Bescheid

Die Schauspielerin Ellen Page.
Die Schauspielerin Ellen Page. © Getty Images | Ernesto Ruscio

Über ihren Anwalt habe sie sich damals bei dem zuständigen Filmstudio beschwert, schreibt Wilson. Ein Vertreter des Schauspielers hätte ihr dann nahegelegt, „nett“ zu dem Star zu sein. „Die ganze Sache war widerwärtig“, schildert Wilson. Sie berichtet auch von einem „Hotel-Zimmer-Erlebnis“ mit einem „Topregisseur“, mit dem sie beruflich reden wollte. Der Filmemacher sei am Telefon laut von seiner Frau als Fremdgänger beschimpft worden, daraufhin sei sie aus dem Zimmer gerannt. Namen nannte sie nicht.

Anders Ellen Page: Die Kanadierin wirft dem Regisseur Bratt Ratner vor, sie gegen ihren Willen geoutet zu haben. Bei einem Treffen der gesamten Filmcrew von „X-Men: Der letzte Widerstand“ 2005 soll Ratner auf Page gedeutet und zu einer anderen Schauspielerin gesagt haben: „Du solltest mit ihr schlafen, damit ihr klar wird, dass sie lesbisch ist.“

Regisseur outete Ellen Page

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Die Anschuldigungen veröffentlichte die Schauspielerin in einem Facebook-Post. „Ich war eine junge Erwachsene, die zwar irgendwie wusste, dass sie lesbisch ist, es sich aber noch nicht wirklich eingestanden hatte“, erklärt Page darin. „Dieser Mann, der mich gecastet hatte, begann unsere monatelange Zusammenarbeit mit diesem entsetzlichen Plädoyer.“ Ratner habe sie geoutet, ohne ihr Wohlergehen zu berücksichtigen – eine Tat, die „wir alle als homophob anerkennen“. Zuvor hatten bereits andere Schauspielerinnen Bratt Ratner vorgeworfen, sie sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt zu haben.

Die Debatte um sexuelle Übergriffe im Filmgeschäft war entbrannt, als zahlreiche Schauspielerinnen dem Produzenten Harvey Weinstein und anderen Filmschaffenden öffentlich vorwarfen, sie belästigt zu haben. (lg/dpa)