Berlin. Dass Nora Tschirner nichts mit der ProSieben-Show „Germany’s next Topmodel“ anfangen kann, ist bekannt. Nun übt sie erneut Kritik.

  • Nora Tschirner legt sich nur allzu gerne mit „Germany’s Next Topmodel“ und Heidi Klum an
  • Jetzt streitet sich die Schauspielerin mit dem Sender
  • Hintergrund ist die Protestaktion gegen die Show

Wenn Nora Tschirner einen Lieblingsgegner hat, dann ist es wohl Bodyshaming. Die Schauspielerin hat mit „Embrace“ vor ein paar Monaten eine eigene Dokumentation herausgebracht, die sich mit dem Schönheitsdruck auseinandersetzt. Aber auch abseits der Kinoleinwand hält sich die gebürtige Ostberlinerin nicht mit Kritik an Schönheitsidealen zurück – besonders, wenn es um „Germany’s next Topmodel“ (GNTM) geht.

Nachdem Tschirner Heidi Klum in einem Interview mit unserer Redaktion im Mai dazu geraten hatte, ihre Show nach zehn Staffeln einzustellen, legt sie jetzt nach. „Ui, ProSieben, geht Euch da etwa grad n büschn die Muffe?, schreibt sie auf ihrer Facebook-Seite zu einem Artikel, in dem ein Sender-Sprecher Tschirner vorwirft, sie wolle sich mit ihrem Film über GNTM positionieren.

Protest gegen „Germanys next Topmodel“

Hintergrund ist, dass sich im Netz Protest gegen die neue Staffel (startet voraussichtlich im Februar) formiert hat. Denn die potenziellen Topmodel-Anwärterinnen von Heidi Klum sind dazu aufgerufen worden, sich über die einschlägigen Social-Media-Kanäle wie Instagram mit dem Hashtag #IchbinGNTM2018 zu bewerben.

Ein paar Feministinnen kaperten kurzerhand die Aktion – und wehrten sich mit dem neu kreierten Hashtag #NotHeidisGirl gegen den Model-Magerwahn bei GNTM. Sie riefen andere Frauen dazu auf, auf ein Schild zu schreiben, „warum du nicht Heidis Mädchen sein willst.“Schnell störten Dutzende Fotos das makellose Selbstbild der Show, das den Feministinnen zufolge mit der Realität nur wenig zu tun habe.

Tschirner streitet sich mit ProSieben

Bei ProSieben kam die Protest-Aktion erwartungsgemäß weniger gut an. Tschirner mit ihrer Doku „Embrace“ und die Feministinnen-Gruppe aus Mönchengladbach würden den Erfolg der Show ausnutzen wollen, um ihre Standpunkte zu verbreiten, sagte ein Sprecher. „Gerne werden dabei haltlose Vorwürfe erhoben.“

Nora Tschirner hält das für eine Panikreaktion. „Gesellschaftspolitische Themen verharmlosen durch Marginalisierung der Protestler?“, schreibt sie. ProSieben bringe „plötzlich passiv-aggressiv“ ihren Namen ins Spiel. Tschirner fordert den Sender dazu auf, dass er nicht nur sagen solle, dass er sich seiner Verantwortung bewusst sei – sondern es auch vorzumachen.

Schauspielerin fordert Anstand

„Ihr müsst nicht soviel Angst haben um euren Goldesel. Is nur so: We la-la-LOVE to entertain you. And your Brain. And your Anstand“, schreibt sie weiter mit einem Kussmund, der offensichtlich ironisch gemeint ist. (bekö)