Frankfurt. Prince, Genscher, Bowie, ... , Klopp? Für manche Menschen ist wegen einer „Todesliste“ auf dem Cover nun auch die „Titanic“ gestorben.

Für die einen ist es ein einziges großes Versagen, manche sehen darin ein paar kleine Fehler, in jedem Fall ist es Satire. Die „Titanic“ greift auf, dass so viele Prominente 2016 gestorben sind – und schlägt gleich noch ein paar Namen für die letzten Tage des Jahres vor. Bei der Liste der Verstorbenen geht es durcheinander. Absichtlich eingebaute Fehler?

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Wieder einmal erwartbare Aufregung über ein Cover der „Titanic“: Das Satire-Magazin spornt auf seiner Titelseite das „Promi-Sterbejahr“ 2016 an: „Auf geht’s“. Nach den 13 Schwarz-Weiß-Fotos Gestorbener folgen noch sieben Farbbilder lebender Persönlichkeiten – von Jürgen Klopp über Til Schweiger und Heidi Klum bis zu Helmut Kohl und Papst Benedikt XVI. Viele Facebooknutzer nennen das pietät- und geschmacklos und greifen das Magazin dafür an. Anderen den Tod wünschen – die Empörung darüber ist weit verbreitet.

Foto zeigt Bob Dylan statt Leonard Cohen

Andere werfen der Zeitschrift vor, dann auch noch Fehler gemacht zu haben. Leonard Cohen ist 2016 verstorben, Leonard Cohen wird im Text genannt, das Bild darüber zeigt aber Bob Dylan. Und ein anderes Foto zeigt die tatsächlich verstorbene Erika Berger, darunter steht aber Senta Berger. Und die lebt. In den Kommentaren unter dem Posting weisen reihenweise Leser darauf hin, nennen es oft peinlich. Sind der Titanic-Redaktion so blöde Fehler unterlaufen?

Titanic-Redakteur Moritz Hürtgen steckt hinter der Titelseite und erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion, die Welt werde die Antwort nie erfahren. Auf seiner Facebookseite antwortet er allerdings offenbar ernsthaft, die zum Teil falschen Fotos und Namen seien „sogenannte Witze oder kleine Späße. Über die Qualität dieser wird in besagtem Kommentarbereich heiß diskutiert“. „Titanic“-Chefredakteur Tim Wolff geht noch einen Schritt weiter. Er erklärte unserer Redaktion, die Fehler seien „selbstverständlich gewollt. Es geht ja schließlich um die Beliebigkeit dieser allgemeinen Promibetrauerung“.

Nutzer diskutieren ernsthaft Todeskandidaten

Mit der Titelseite gelingt es der Zeitschrift in jedem Fall, neben der Empörung aus der Gesellschaft noch etwas anderes hervorzukitzeln: In den Kommentaren dazu erörtern Nutzer ohne einen Anflug von Satire, wie geschmacklos es sei, eine bestimmte Person als Todeskandidat aufzuführen – um dann ernsthaft Gegenvorschläge zu machen.

Chef-Redakteur Wolff nutzt das Heft auch als ironische Erwiderung auf Kritik, die „Titanic“ sei früher besser gewesen. Zuletzt hatte der Bild-Herausgeber Kai Diekmann den Vorwurf verbreitet: „Seitdem Martin Sonneborn nicht mehr an Bord ist, ist Titanic nur noch billiger Mist.“ Wolff postete ein Cover der Titanic von 1989, die auch mit eine Todesliste gezeigt hatte. „Früher, z.B. im Oktober 1989, war Titanic besser. Da hätte es solche Todeslistenscherze nicht gegeben!“

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