Paris. Schon in „La Boum – Die Fete“ verstand es Sophie Marceau, aller Welt den Kopf zu verdrehen. An diesem Donnerstag wird sie 50 Jahre alt.

Schöne Frauen, die die Leinwände brennen lassen, sind ein Markenzeichen des französischen Kinos. Und selbst wenn es stimmt, dass Brigitte Bardot in dieser langen Reihe verführerischer Erscheinungen den Spitzenplatz hält, so ist seit den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts niemand „BBs“ Aura als Ikone der Erotik näher gekommen als Sophie Marceau.

Schon in „La Boum – Die Fete“, als gerade einmal 13-jähriges Mädchen, verstand es die kleine Brünette, aller Welt den Kopf zu verdrehen. Das war 1980, und Sophie Marceau schaffte gleich mit ihrem ersten Film den Durchbruch zum Star. Vic hieß sie in „La Boum“ und spielte einen Teenager, der sich zum ersten Mal verliebt. Alle Mädchen wollten damals sein wie sie, und alle Jungs wollten eine Freundin wie Vic.

Sie kaufte sich aus dem Vertrag frei

Das war dann auch oder erst recht so, als „La Boum 2“ in die Kinos kam. Doch die kleine Marceau ließ sich von dem raschen Erfolg nicht den Kopf verdrehen. Weil sie sich nicht in die Schublade des süßen Teenager-Stars stecken lassen wollte, kaufte sie sich mit 16 Jahren aus dem Vertrag für eine Fortsetzung frei, um eine Karriere als „richtige“ Schauspielerin zu starten.

Diese zweite Karriere, die eine internationale werden sollte, startete Sophie Marceau mit einem radikalen Bruch ihres Images. In „Abstieg zur Hölle“ schockte sie 1988 mit freizügigen Liebesszenen. Dass ihr wesentlich älterer Partner Claude Brasseur zuvor in „La Boum“ noch ihren Vater gab, machte den Skandal perfekt.

Mehr als 40 Filme hat sie gedreht

Sophie Marceau als Vic in „La Boum – Die Fete“.
Sophie Marceau als Vic in „La Boum – Die Fete“. © imago stock&people | imago stock

Mehr als 40 Filme hat Marceau seither gedreht, vorwiegend als Femme fatale, die Sinnlichkeit durch jede Pore ihrer Haut verströmt. Und die ihre Reize, vorneweg ein entwaffnendes Lächeln und einen grazilen Körper, gezielt einzusetzen weiß. Wobei sie den Männern, zumindest ihren Leinwandpartnern (von Jean-Paul Belmondo über Gérard Depardieu und Mel Gibson bis hin zu Pierce Brosnan), die ihr verfallen, fast immer zum Verhängnis wurde.

Nichts verkörpert Sophie Marceau besser als Frauen, die ebenso schön wie gefährlich sind. Selbst James Bond ist von ihr als Elektra in „Die Welt ist nicht genug“ (1999) um ein Haar ins Jenseits befördert worden. Es mag sich nicht um ihre beste Rolle handeln, aber eine glaubwürdigere Elektra lässt sich kaum vorstellen. Gefährlich schön oder schön und gefährlich zu sein – auf diesem Ruf beruht Sophie Marceaus enorme erotische Anziehungskraft.

Es ist ein Ruf, mit dem sie nicht nur gut leben kann, sondern mit dem sie spielt. Dass ihr 2005 auf dem roten Teppich des Filmfestivals in Cannes die linke Brust aus der tief dekolletierten Robe rutschte, wollten viele (vor allem neidische Kolleginnen) nie für einen Zufall halten. Zumal sich ein ähnliches Missgeschick vor einem Jahr erneut ereignete, als am gleichen Ort ein Windstoß ihre wohlgeformten Beine bis hinauf zum Unterhöschen entblößte (Marilyn Monroe lässt grüßen).

Vorbild für die Büste der Nationalfigur „Marianne“

„Es schmeichelt mir, Männerfantasien zu befeuern“, gab sie jüngst unumwunden zu. Wohlwissend natürlich, dass sie problemlos die Gegenwartsform verwenden kann. Denn dass Marceau am Donnerstag 50 wird, mutet wie eine Falschmeldung an.

Sophie Marceau mag ihre Rolle als Sex-Symbol.
Sophie Marceau mag ihre Rolle als Sex-Symbol. © dpa | Sebastien Nogier

Sie könnte locker für 30 durchgehen. Dabei versichert sie, dass „Botox keine Option ist. Hollywood zeigt, dass damit niemand besser aussieht“. Wie aber schafft sie es dann, so jung zu bleiben? „Viel Schlaf, viel Sport und gesunde Ernährung“, lautet ihre Antwort. Sogar das Rauchen hat sie sich abgewöhnt. Nur auf den Rotwein will sie nicht verzichten: „Ich bin Französin!“

Allerdings, das ist sie. Eine Vorzeigefranzösin sogar, was den lockeren Charme und die Eleganz betrifft. Auch das hat dazu beigetragen, dass die Marceau die mit Abstand beliebteste Schauspielerin ihres Landes ist und ihr marmornes Abbild landesweit die Rathäuser schmückt.

Vor vier Jahren nämlich wurde sie als Vorbild für die Büste der Nationalfigur „Marianne“ auserkoren. Eine seltene Ehre, die zuvor nur zwei Leinwandstars zuteil wurde: Brigitte Bardot und Catherine Deneuve.

Diese prominenten Frauen sind 50 Jahre

Mit Kaugummi- und Disco-Pop wurde Kylie Minogue zum Megastar. Seit Teenager-Tagen führt sie ein Leben in der Öffentlichkeit. Am 28. Mai feiert die Sängerin und Schauspielerin ihren 50. Geburtstag. Wir zeigen prominente Frauen, die ebenfalls die 50 erreicht haben.
Mit Kaugummi- und Disco-Pop wurde Kylie Minogue zum Megastar. Seit Teenager-Tagen führt sie ein Leben in der Öffentlichkeit. Am 28. Mai feiert die Sängerin und Schauspielerin ihren 50. Geburtstag. Wir zeigen prominente Frauen, die ebenfalls die 50 erreicht haben. © GettyImages | John Phillips
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Die 1, 55 Meter große Australierin im März 1993. Die Karriere begann mit der nächsten Rolle nach den „Hendersons“. Mit „Neighbours“, einer Seifenoper über einen Vorort von Melbourne, gelang ihr der Durchbruch. In Deutschland liefen von „Nachbarn“ mehr als 800 Folgen bei Sat.1. Mit Jason Donovan, einem anderen „Neighbours“-Darsteller, wurde sie auch im echten Leben ein Paar. Mit „The Locomotion“ und „I should be so lucky“ schaffte es Minogue weltweit in die Charts. © dpa / empics | dpa Picture-Alliance / DEMPSEY SEAN DEMPSEY
Sexsymbol, Witzfigur, Dummchen, Werbe-Ikone, Medienphänomen, Urknall des Nichts, Selbstdarstellerin, Vorstandsvorsitzende ihrer Ich-AG – es gibt viele Beschreibungen von Verona Pooth. Geboren wurde sie am 30. April 1968 in Bolivien als Verona Feldbusch – Tochter eines deutschen Ingenieurs und einer Bolivianerin. Als Pop-Sternchen („Ritmo de la Noche“/1990) und Schönheitskönigin („Miss Germany“/1993) ging es weiter, als Frau von Musikproduzent Dieter Bohlen (1996) wurde sie durch eine „temperamentvolle“ Kurzzeit-Ehe endgültig prominent.
Sexsymbol, Witzfigur, Dummchen, Werbe-Ikone, Medienphänomen, Urknall des Nichts, Selbstdarstellerin, Vorstandsvorsitzende ihrer Ich-AG – es gibt viele Beschreibungen von Verona Pooth. Geboren wurde sie am 30. April 1968 in Bolivien als Verona Feldbusch – Tochter eines deutschen Ingenieurs und einer Bolivianerin. Als Pop-Sternchen („Ritmo de la Noche“/1990) und Schönheitskönigin („Miss Germany“/1993) ging es weiter, als Frau von Musikproduzent Dieter Bohlen (1996) wurde sie durch eine „temperamentvolle“ Kurzzeit-Ehe endgültig prominent. © imago/Future Image | Sebastian Gabsch
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Das Image von der naiven Schönen, die auf hohen Pumps durch die Medienarena stöckelt, machte sie zur Multimillionärin. Als TV-Moderatorin bei RTL 2 – von der Erotikshow „Peep!“ (1996 bis 199) bis zu „Engel im Einsatz“ sicherte sie sich jahrelange Bildschirmpräsenz, die sie in lukrativen Werbeverträgen vergoldete. Die Hochzeit mit Franjo Pooth feierte sie 2004 im Wiener Stephansdom als generalstabsmäßig vermarktetes Event. Aus Bohlens Ex Verona Feldbusch war Verona Pooth geworden. © imago stock&people | imago stock&people
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