Berlin. Hans Meiser hat mit seiner Talk-Show die TV-Landschaft verändert. Jetzt wird er 70 – und verrät, was er für eine Million nicht täte.

Hans Meiser sieht man nur noch selten in Talkshows, dabei hat er einst eine erfunden. Von 1992 an moderierte er mehr als acht Jahre lang die RTL-Nachmittagstalkshow „Hans Meiser“. Nachrichtenmann sei er auch ohne eigene Fernsehsendung geblieben, sagt Meiser, der am Samstag seinen 70. Geburtstag feiert. Ein Gespräch über mangelnden Respekt in der TV-Branche, Schnäpse auf der Dorfkirmes und die Dame seines Herzens.

Wo erwische ich Sie gerade? Sie sagten, Sie wollen mit dem Campingwagen los.

Hans Meiser : Campingwagen? Wohnmobil!

Also gut. Damit fahren Sie in den Urlaub?

Nein, ich bin vor fünf Minuten auf den Parkplatz gefahren und hab da auf Ihren Anruf gewartet. Ich fahre nach Koblenz, weil ich da privat eingeladen bin. Danach fahre ich nach Hamburg zu einem Termin bei Spiegel TV.

Sie sind auch bei Böhmermann.

Meiser: Ja, ich bin der kleine Mann in einem Bleistiftanspitzer. Ich muss immer noch lachen. Das ist eine verrückte Idee. Aber aus diesem Anspitzer komme ich dann. Ich sitz da tatsächlich drin. Über irgendwas rege ich mich dann auf. Wie der kleine Mann sich eben aufregt. Das gibt es doch gar nicht! So etwas in der Art.

Sie können ganz schön schimpfen. Auch übers Fernsehen. Und darüber, wie RTL Sie abserviert hat.

Meiser: Es ging um die Art und Weise, wie man mit Menschen umgeht. Ich weiß ja beispielsweise bis heute noch nicht, dass meine Sendung „Notruf“, die 1992 startete, auf einmal im Jahr 2006 eingestellt wurde. Ich habe nie einen Satz dazu gehört. Schon gar kein „Danke“. Um es kurz zu machen: Ich will keine goldene Uhr. Es geht um Respekt.

So kennen viele Hans Meiser noch aus seiner eigenen Talkshow.
So kennen viele Hans Meiser noch aus seiner eigenen Talkshow. © imago/APress | imago stock&people

Sie schimpfen auch über Schauspieler.

Meiser: Ich schimpfe über sogenannte Schauspieler. So eine wie Frau Katzenberger ist doch keine Schauspielerin, die stiehlt nur die Schau. Die verkauft ihre Hochzeit im Fernsehen. Über solchen Unsinn kann ich mich aufregen.

Im Dschungelcamp wird man Sie nicht finden?

Meiser: Da könnte man mir eine Million geben. Ich ginge da nicht hin.

Sie waren ja nicht nur Talkmaster, sondern Nachrichtenmann.

Meiser: Bin ich im Grunde immer noch. Ich war fast überall in der Welt unterwegs. Die Neugier an anderen Menschen begann schon bei mir im Kindesalter und ist bis heute erhalten geblieben.

Würden Sie gern wieder eine Fernsehshow machen?

Meiser: In Deutschland gibt es die Mülltrennung. Und alte Säcke wirft man nicht weg, die werden verbrannt.

Sind Sie eigentlich allein im Wohnmobil?

Meiser: Ja, ich bin Solist. Ich war zwei Mal verheiratet. Das reicht wohl für die Zukunft.

Haben Sie Freunde?

Meiser: Natürlich habe ich ein paar Freunde und eine tolle Beziehung zu meinen Nachbarn. Ich wohne am Rande von Bad Münstereifel, ich glaube, auf dem Land funktioniert Gemeinschaft noch. Gestern waren wir mit ein paar Leuten auf der Dorfkirmes. Und haben dann noch zwei Schnäpse getrunken. Die Nacht war herrlich und ruhig.

Feiern Sie Ihren Geburtstag?

Meiser: Nein.

Wie? Irgendwas tun Sie aber doch?

Meiser: Na ja, ich gehe essen. Ziehe mir einen Anzug an, ein weißes Hemd mit Krawatte. Zugegeben, die Dame meines Herzens ist auch dabei. Sie heißt Laika, ist ziemlich stark behaart – und hat vier Beine.