Bad Berleburg/Berlin. Moderatorin Miriam Pielhau ist im Alter von 41 Jahren an Krebs gestorben. Ihre Ärzte sprachen im Februar noch von einer Wunderheilung.

Ein Traum in Weiß. Mit einem wunderschönen Ballkleid und einem strahlenden Lächeln ist sie am 21. Juni in Wien zu Gast beim „Leading Ladys“-Award. Das Bild gefällt ihr. Sie packt es auf ihr Profil bei Facebook. Es ist ihr letzter öffentlicher Auftritt. Die Fernseh- und Rundfunk-Moderatorin Miriam Pielhau ist am Dienstag in Berlin an Leberkrebs gestorben. Die 41-Jährige hinterlässt eine vierjährige Tochter.

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Trauer in Bad Berleburg

Die Nachricht über ihren Tod erschüttert Angehörige, Freunde und Fans. Groß ist die Trauer in Bad Berleburg. Hier ist sie seit dem zwölften Lebensjahr zu Hause, hat das Abitur am Johannes-Althusius-Gymnasium gemacht und sich als Praktikantin in der Lokalredaktion der „Westfalenpost“ mit den ersten Schritten journalistischer Arbeit vertraut gemacht.

Anfang Mai, vor gut acht Wochen noch, hat sie im Interview mit der „Westfalenpost“ über ihr jüngstes Buch mit dem Titel „Dr. Hoffnung“, das Wunder ihrer Heilung und ihre innere Einstellung im Kampf gegen den Krebs gesprochen. Engagiert, lebensfroh und voller Tatendrang.

Krankengeschichte veröffentlicht

Ende Februar 2016 hatten ihr die behandelnden Mediziner attestiert, sie sei krebsfrei. „Bei den Ärzten fiel das Wort Wunder“, sagt sie damals im Gespräch. „Ich empfinde es auch so.“ Für sie ist die innere Einstellung im Kampf gegen den Krebs ausschlaggebend. „Sie ist das A und O. Hoffnung muss neben Therapien und Medikamenten ein Modul der Heilung sein.“

Nach dem Brustkrebs im Jahr 2008 hatten Ärzte im Januar 2014 eine erschütternde Diagnose gestellt. Ihr Körper sei übersät mit Metastasen, sie müsse sich gedanklich mit dem Tod beschäftigen. „Der Kampf gegen das K-Ding schien nach der ersten Erkrankung verloren“, sagte Miriam Pielhau.

Glaube gab Pielhau Kraft

Die Moderatorin nahm das Wort Krebs seit der ersten Diagnose nicht in den Mund. Sie sprach immer vom K-Ding und lieferte die Erklärung mit: „Das mache ich ganz bewusst. Diese zerstörerische Krankheit verdient keinen Namen, deshalb verstümmele ich die Anfangsbuchstaben.“ Auch der Glaube gab ihr Kraft. „Ja“, gab sie zu, „ich bin noch näher an Gott herangerückt.“ In ganz düsteren Momenten habe sie um ein positives Zeichen gebetet. „Und habe es immer bekommen.“

Ihr Tochter war es, die ihr in den Wochen und Monaten des Hoffens und Bangens Kraft gegeben hat. „Sie hat mich zwölf Stunden am Tag abgelenkt. Ich hatte keine Zeit, an das K-Ding zu denken. Und sie hat mir eines klar gemacht“, versicherte sie. „Ich kann sie nicht alleine lassen, ich will leben.“

Jeder Verlauf ist anders

Eine Konsequenz zog sie aus der Erkrankung. „Ich habe meine Ernährung komplett umgestellt: vegan und ohne Kohlenhydrate. Das schwächt die Krebszellen.“ Auf YouTube erklärt sie ihren speziellen Speiseplan. Miriam Pielhau wollte allen Krebskranken einen Weg im Umgang mit der tückischen Krankheit zeigen, wollte exemplarisch beweisen: Heilung ist möglich.

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Sie hat die Hoffnung auf das Leben nie aufgegeben, hat Pläne für die Zukunft geschmiedet und ihre Krankengeschichte öffentlich gemacht. Über ihren Tod hinaus macht sie Krebskranken Mut, die Hoffnung nicht zu verlieren. „Jeder Verlauf ist anders. Man muss daran glauben.“ Am Ende hat sie den Kampf verloren.

Dieser Text erschien zuerst bei der „Westfalenpost“.