London. Henry Cavill ist „Superman“ und gerüchteweise bald auch James Bond. Dabei hatte er sich schon einmal für die Rolle als 007 beworben.

Rekordstart am Osterwochenende für „Batman v Superman: Dawn of Justice“: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 420 Millionen Dollar legte das Actionspektakel den erfolgreichsten Kinostart aller Zeiten für einen Superheldenfilm hin. Von den harschen Kritiken ließ sich das Publikum also nicht beeinflussen. Vor drei Jahren übernahm Henry Cavill (32) ein schweres Erbe, als er sich den roten Umhang des berühmtesten Comichelden aller Zeiten umwarf. Was der Brite für die Zukunft plant und was er zu den James-Bond-Gerüchten sagt, das erfuhr unsere Redaktion im Interview.

In „Batman v Superman: Dawn of Justice“ erlebt man Sie zum zweiten Mal als stählernen Helden. Weitere Filme sind schon angekündigt. Müssen Sie Ihr Leben jetzt ganz nach Superman ausrichten?

Henry Cavill: Das wird nicht passieren, das garantiere ich Ihnen. Und ich habe auch schon Angebote für ganz andere Filme, die so gar nichts mit Superman zu tun haben werden.

Man soll Ihnen auch die Hauptrolle in „Fifty Shades of Grey“ angeboten haben. Auch als neuer Bond sollen Sie schon in Betracht kommen ...

Cavill: Das sind Gerüchte, die mir zum ersten Mal zu Ohren kommen. Sehr interessant! Ich wurde für keine dieser Rollen angefragt, sodass ich gar keine Antworten darauf geben kann.

Aber es ist schon interessant, wie eine einzige Rolle die Gerüchteküche zum Kochen bringt ...

Cavill: Und doch spiele ich nur die Rolle von Superman und lebe sie nicht. Es soll ja Schauspieler geben, die das tun, aber dazu gehöre ich nicht.

Würden Sie nicht sagen, dass Sie dieser Rolle letztlich Ihren Durchbruch zu verdanken haben?

Cavill: Natürlich! Nachdem man sich bei Warner Brothers sicher war, dass man auf mich als neuen Superman bauen kann, werde ich auch in Amerika wahrgenommen und habe dort einen Fuß im Filmgeschäft gefasst. Dadurch hat sich für mich alles verändert. Inzwischen werden mir sogar Drehbücher für Independentfilme unter der Tür durchgeschoben, weil sich ein Projekt mit meinen Namen auf der Besetzungsliste leichter finanzieren lässt.

Stimmt es, dass Sie sich als noch unbekannter Darsteller auch mal für die Rolle des Batman beworben haben sollen?

Cavill: Deshalb spiele ich jetzt auch beide Rollen! Dass Ben Affleck Batman spielt, ist ein Schwindel. Nein, ich habe mich nie für Batman beworben. Allerdings sprach ich mit 25 Jahren tatsächlich als James Bond vor. Das war zu „Casino Royale“ und es gab wohl zwei Listen. Eine mit traditionellen Bond-Darstellern, auf der Daniel Craig landete, und eine mit jüngeren Bond-Darstellern, auf der ich war. Am Ende hieß es: Entweder ich habe den Job oder sie entscheiden sich doch für einen traditionellen Bond.

Wären Sie und nicht Daniel Craig Bond geworden, würde man Sie heute nicht als Superman erleben können.

Cavill: Ich denke, es ist schwierig zu sagen: „Hätte ich das bekommen, wäre mir das andere versagt geblieben.“ Ich bin einfach nur froh, dass letztlich Daniel der neue Bond geworden ist, denn er hat eine großartige Performance hingelegt und dafür gesorgt, dass die Reihe wieder an Beliebtheit gewonnen hat. Ich denke, ich wäre dem nicht gerecht geworden, jedenfalls nichts damals in dem jungen Alter.

Heißt das, Sie würden eines Tages wieder zur Verfügung stehen, wenn die Suche nach einem neuen Bond erneut anfängt?

Cavill: Das hängt vom Drehbuch und dem Regisseur ab. Zuallererst aber von den beiden Produzenten Barbara Broccoli und Michael Wilson, die sich mit mir wieder hinsetzen müssten, um darüber zu diskutieren. Das ist also schwer zu beantworten. Bond ist natürlich cool, aber damit ist es allein nicht getan. Wenn ich etwa immer wieder mit einem Regisseur für Monate arbeiten müsste, mit dem ich mich nicht verstehe, wäre es für mich eine Vergeudung von Lebenszeit.