Berlin/Los Angeles. US-Schauspieler Leonardo DiCaprio raucht öffentlich eine E-Zigarette, Kritiker und der Lungenverband reagieren bestürzt. Eine Glosse.

Herrje. Da haben wir Leonardo DiCaprio (41) doch schon fast mit dem Oscar in der Hand gesehen. Und jetzt, jetzt könnte sich die Sache in Rauch aufgelöst haben. Wegen ein bisschen Qualm aus einer E-Zigarette. Die er auf der Verleihung des Screen Actors Guild Award, kurz SAG, rauchte. Und, uuups, die Kameras haben es übertragen.

Gerade war er noch der Favorit auf den „Goldjungen“, nachdem er bereits einen Golden Globe und einen SAG-Award für seine Rolle in „The Revenant“ erhalten hatte. Jetzt ist sein Verhalten „deeply troubling“, was so viel wie sehr ärgerlich, besorgniserregend, also echt das Letzte heißt. Niemand Geringeres als die mächtige American Lung Association kritisierte mit diesen Worten seine unverhohlene Rauchhandlung. Schließlich sind Zigaretten in Restaurants, Bars und öffentlichen Orten in Los Angeles verboten. Doch nicht in Theatern. Und da wird es interessant, denn der Ort der Austragung der SAG war ein Theater. Und diese Gesetzeslücke, so der Vorwurf der Lung Association, hätte der US-Star schamlos ausgenutzt. Zudem gefährde er mit dem Rauch alle anderen. Denn Inhalieren von Rauch aus zweiter Hand erhöhe das Krebsrisiko. Nicht zu denken an die Teenager, die sich nun an ihm orientieren und ebenfalls zum Elektro-Glimmstengel greifen könnten.

Er ist doch nur ein Schauspieler, der Angst hat, wieder leer auszugehen

Noch einmal: Herrje. Er ist nur ein Schauspieler, möchte man da laut schreien, weder der Dalai Lama noch Barack Obama. Und verführt er damit wirklich Jugendliche? Wohl kaum. Denn wie nachahmungswürdig ist das Rauchen einer E-Zigarette? James Dean würde sich im Grab umdrehen.

Der Einzige, der am Ende Schaden nimmt, ist Leonardo DiCaprio selbst. Man fragt sich, ist er wirklich so bescheuert, in der Öffentlichkeit zu rauchen? Hat er es am Ende absichtlich gemacht? Fehlt ihm das „mit Modelfreundin durch die Gegend radfahren“?

Oder ist ihm alles egal, weil er zwar noch ohne Oscar, aber schon in Hollywoods höheren Sphären schwebt?

Vielleicht wollte er vorab nur, falls es mit dem Oscar wieder nicht klappen sollte, bereits einen Grund für sich parat haben. Frei nach dem Motto: Ich habs wieder mal verpafft.