Jürgen Trimborn: Romy und ihre Familie Droemer , 576 S., 19,95 Euro.

Romy Schneider sagte einst: "Drei Menschen haben mein Leben von Grund auf verändert: Alain, Visconti und Coco Chanel." Dass es daneben noch eine Reihe weiterer Menschen gab, die die Persönlichkeit der begnadeten Schauspielerin prägten, das verdeutlicht Jürgen Trimborn in seiner Biografie. Er hat sich dafür entschieden, Romy Schneider zu ihrer Familie in Bezug zu setzen. Dadurch ergeben sich neue Perspektiven: Romy als Tochter, als Enkelin, als Mutter.

Schon früh lernt Rosemarie Albach Schneider, genannt Romy, die Theaterwelt kennen. Sowohl ihre Großmutter Rosa als auch ihre Eltern Magda Schneider und Wolf Albach-Retty waren Schauspieler, die im deutsch-österreichischen Raum bekannt waren. Für ihre Kinder haben die Eltern nur wenig Zeit in ihrem Leben als viel beschäftigte Schauspieler, so der Autor.

Nicht zu vergessen sind die Männer, denen sich Romy immer wieder mit Leib und Seele hingibt, sowie ihre eigenen Kinder. Trimborn zeigt auf, dass die Schauspielerin all diese Menschen brauchte, um sich scharte, weil sie die Sehnsucht nach einer glücklichen Familie in sich trug und doch nicht erfüllen konnte. Dass künstlerisches Schaffen auch bei Romy Schneider nur aus dem Unglück heraus möglich war, steht für Trimborn fest.

Der lockere Schreibstil des Autors lässt die umfangreiche Biografie "Romy und ihre Familie" wie leichte Lektüre wirken. Das ausführlich recherchierte Buch ist übersichtlich gestaltet und geht mit einem Kapitel über Sarah Biasini noch über den Tod Romy Schneiders hinaus. Selten schleichen sich klischeeartige Floskeln ein. An einigen Stellen wären ein paar Illustrationen schön, denn die wenigen Bilder wirken auf 576 Seiten verschwindend gering. Insgesamt aber schön zu lesen.