Am 30. November 2004 schrieb Dr. Harald Falckenberg an Hans Schroeder-Rozelle:

"Der Wiener Aktionismus hat eine lange Tradition von de Sade über Schiele, Artaud, in der Gegenwart fortgesetzt von McCarthy, Kelley, Meese und Melgaard . . . Mühls Kunst stellt eine wichtige Position dieser Richtung dar, die eine wesentliche Wurzel in der Groteske des Mittelalters hat. Beschmutzungen und Kopulationen in der Öffentlichkeit waren auf den karnevalesken Umzügen der Vergangenheit gang und gäbe. Diesen Gesamtzusammenhang der Kunst deutlich zu machen ist das Anliegen der ,Otto-Mühl-Retrospektive' . . . Auf den Titel ,Lebenswerk' werden wir verzichten, da wir den wichtigen Komplex ,Friedrichshof' und die spezifisch auf die Kommune bezogene Kunst in Hamburg ausklammern werden. Wir sind der Überzeugung, daß sich die weitreichenden Fragestellungen . . . von Friedrichshof nicht in einer Kunstausstellung aufbereiten lassen. Dies ist Aufgabe historischer, soziologischer, psychologischer und letztlich auch juristischer Untersuchungen . . . "

Otto-Mühl-Retrospektive : Phoenix Kulturstiftung/Sammlung Falckenberg, Phoenix Fabrikhallen, Tor 2, Wilstorferstr. 71, 21073 Hamburg. Bis 18. 9., Besuche n. Vereinb.: 040/32 50 67 62.