Berlin. Er lieh etlichen Hollywood-Stars seine Stimme, sprach auch in Kult-Hörspiel-Reihen. Jetzt ist Synchronsprecher Eckart Dux gestorben.

Eckart Dux, einer der bedeutendsten Synchronsprecher im deutschsprachigen Raum, ist tot. Er war die deutsche Stimme von Weltstars wie Anthony Perkins, Steve Martin und Fred Astaire.

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„Wir sind betroffen und traurig“, sagte Hörspiel-Regisseurin Heikedine Körting vom Audiolabel Europa am Donnerstag der dpa. Dux sei nach Auskunft der Familie friedlich eingeschlafen.

Synchronsprecher Dux war die Stimme von Anthony Perkins und „Gandalf“

„Eine so lange Karriere – er konnte der Welt nicht mehr bieten, als er gegeben hat“, sagte Körting, die mit Dux unter anderem bei den Hörspiel-Reihen „Die drei ???“ und „TKKG“ zusammengearbeitet hat. Dux wurde 97 Jahre alt, er lebte im niedersächsischen Sassenburg bei Gifhorn. Zuvor hatte es Berichte über seinen Tod in sozialen Medien gegeben.

Dux als „Hannibal“: „Liebe es, wenn ein Plan funktioniert“

Die markant sonore Stimme von Dux begleitet deutsche Kinogänger seit fast 80 Jahren. Er war der feste Sprecher von Anthony Perkins, zum Beispiel in dem Horror-Klassiker „Psycho“ (1960), synchronisierte auch häufiger Steve Martin, etwa in „Solo für 2“ (1984). In den Hörspielen der Kinderbuchserie „Meine Freundin Conni“ war Dux für den Opa verantwortlich.

Daneben war Dux die deutsche Stimme von George Peppard, der in der Action-Serie „Das A-Team“ (1983 -1987) die Figur Hannibal verkörperte. Dessen häufigen Satz „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“ dürften Millionen TV-Zuschauer noch im Ohr haben. Ein markantes Alterswerk war die Synchro für Jerry Stiller als Griesgram Arthur in der US-Sitcom „King of Queens“ mit Kevin James.

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Zudem war Dux u.a. auch für die Synchronisation von Gandalf (gespielt von Ian McKellen) in der Hobbit-Trilogie von Peter Jackson (2012 - 2014) verantwortlich. Joachim Höppner, der Gandalf in „Der Herr der Ringe“ (2001 - 2003) sprach, war 2006 verstorben. Noch 2023 stand Dux im Aufnahme-Studio.

Dux‘ Auftritte als Schauspieler eher selten

Gemessen an seiner Omnipräsenz als Synchronstimme waren prominente Auftritte von Dux als Schauspieler eher selten. Der gebürtige Berliner war nach seinem Debüt am Renaissance-Theater zuerst in Defa-Kinoproduktionen zu sehen, etwa in dem Märchenfilm „Das singende, klingende Bäumchen“ (1957). Eine seiner bekanntesten Fernsehrollen war der Kriminalobermeister Schlüter in der westdeutschen Serie „Polizeifunk ruft“ (1966 - 1970) und in der Nachfolge-Serie „Hamburg Transit“ (1970 - 1974, NDR). In dem Straßenfeger „Das Halstuch“ (WDR) nach Francis Durbridge spielte er 1962 den Sergeant Jeffreys.

„Ich kenne Eckart Dux seit 50 Jahren“, sagte Heikedine Körting. „Unabhängig davon, dass er ein wunderbarer Schauspieler, ein großartiger und liebenswürdiger Mensch war, war es immer große Freude, mit ihm im Studio zu arbeiten. Stets perfekt vorbereitet, nett und freundlich. Einfach fabelhaft.“ (dpa/fmg)