Mit einer Schnellfeuerwaffe schoss ein Angreifer wahllos auf Menschengruppen. Acht Menschen sterben, 13 weitere wurden verletzt.

Serbien wird erneut von einem Schusswaffenangriff erschüttert. Am Donnerstag eröffnete ein Angreifer aus einem fahrenden Auto das Feuer auf umstehende Menschengruppen und floh im Anschluss. Acht Menschen starben bei dem Angriff, 13 weitere wurden verletzt. Die Tat wurde in der Nähe der Stadt Mladenovac rund 60 Kilometer südlich der Hauptstadt Belgrad verübt.

Die Behörden setzten noch in derselben Nacht eine Großfahndung in Gang. Der mutmaßliche Täter wurde daraufhin nach stundenlanger Suche von der Polizei festgenommen. Mehr als 600 Polizisten, unter ihnen Angehörige der Anti-Terror-Einheit, waren am Freitagmorgen mit Hubschraubern, Drohnen und Wärmebildkameras im Einsatz, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tanjug berichtete. Die Stadt Kragujevac, in der der Täter festgenommen wurde, liegt rund 100 Kilometer vom Tatort entfernt.

Die angegriffenen Menschen hätten nichts ahnend auf einer Bank im Zentrum des Dorfes gesessen, hieß es auf der Webseite der Tageszeitung „Blic“. Unter den Opfern sollen auch ein Polizist und seine Schwester gewesen sein. Serbiens Innenminister Bratislav Gasic bezeichnete die Tat als „terroristischen Akt“. Näheres führte er dazu nicht aus.

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Schusswaffenangriff in Serbien: Zweite Bluttat nach acht Toten am Mittwoch

Es ist bereits der zweite tödliche Angriff in dieser Woche. Am Mittwoch hatte ein 13-Jähriger acht Kinder und einen Wachmann an seiner Schule in Belgrad erschossen. Er soll nach Angaben der Ermittler vor der Tat einen detaillierten Plan und eine Todesliste erstellt haben. Aufgrund seines Alters ist der Junge nicht strafmündig. Er wurde vorerst in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert.

Schusswaffenangriffe sind extrem selten in Serbien. Präsident Aleksandar Vucic sprach nach der Tragödie vom Mittwoch von „einem der schwersten Tage“ in der jüngeren Vergangenheit. In einer Ansprache versprach er strengere Waffenkontrollen sowie ein zweijähriges Moratorium für die Ausgabe von Waffenscheinen. (fmg/afp/dpa)

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