Bad Langensalza. Nach dem Unfall bei Bad Langensalza (Thüringen) warnten die Behörden zeitweise vor einer giftigen Rauchwolke. Wie konnte sie entstehen?

Der verheerende Unfall in der Nähe von Bad Langensalza in Thüringen beschäftigte am Samstag zahlreiche Einsatzkräfte. Sie kümmerten sich um die Verletzten, bargen die Toten und löschten die in Flammen stehenden Fahrzeuge. Durch die Feuer kam es zu einer starken Rauchentwicklung: Die Rettungsleitstelle gab zeitweise eine Warnung für die Bewohner der Umgebung heraus – wegen einer giftigen Rauchwolke.

Sie wurden aufgerufen, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Autofahrer sollten das betroffene Gebiet zudem weitläufig umfahren. Etwa eine Stunde nach dem Unfall gab es dann schließlich die Entwarnung. Doch wie genau konnte die giftige Rauchwolke entstehen?

Unfall in Thüringen: So entstand die giftige Rauchwolke bei Bad Langensalza

Ganz grundsätzlich sind brennende Autos gefährlich, weil in ihnen viele Kunststoffteile verbaut sind. Wenn diese in Flammen aufgehen, bildet sich giftiger Brandrauch.

So war es auch bei dem Unfall in Thüringen: Wie die Polizei auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigte, sei die Warnung an die Anwohner eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Es habe keine besondere Ladung in den Fahrzeugen oder ähnliches gegeben, was zu einer ungewöhnlichen Rauchentwicklung geführt hätte.

Bei den Autos habe es sich auch nicht um Elektrofahrzeuge gehandelt. Diese landläufig als leichter entflammbar als herkömmliche Autos gelten. Dieser schlechte Ruf ist aber unbegründet: In Crashtests würden Elektroautos nicht öfter Feuer fangen als andere Wagen, berichtet der ADAC. Und auch im Falle eines Feuers macht es laut "Deutschlandfunk" keinen großen Unterschied, ob ein E-Auto oder ein herkömmliches Auto in Brand gerät. Allerdings wird bei E-Autos das Löschwasser kontaminiert. Sofern möglich, sollte es daher aufgefangen und nicht einfach in die Kanalisation geleitet werden. (nfz)