Washington/Berlin. Bei Tornados sind in den USA 26 Menschen getötet worden. Mehrere Bundesstaaten sind betroffen. US-Präsident Biden versprach Hilfe.

Mindestens 26 Menschen sind am Freitag in den Vereinigten Staaten bei Tornados und anderen Extremwetterereignissen ums Leben gekommen. Dutzende Menschen wurden verletzt. Noch am Sonntag waren über 100.000 Menschen ohne Strom. Medien sprachen von einem "Monster-Sturmsystem".

Im Bundesstaat Tennessee starben laut offiziellen Angaben neun Menschen unter zerstörten Häusern. In Arkansas kamen fünf Personen ums Leben, in Illinois vier. Auch in Indiana, Mississippi, Alabama und Delaware gab es vereinzelt Tote. Die Wirbelstürme trafen insgesamt sieben Bundesstaaten, die laut Wetterdienst zusammen mehr als 50 Tornados zählten.

Für den Bundesstaat Arkansas rief Gouverneurin Sanders den Katastrophenfall aus und entsandte etwa 100 Einsatzkräfte der Nationalgarde in die betroffenen Gebiete. Rund 74.000 Menschen in Arkansas und etwa 27.000 in Iowa waren wegen des Tornados zeitweise ohne Strom.

Tornados und Stürme: Unwettersystem über Teilen der USA

Die Windhosen war Teil eines Unwettersystems, das sich vom Süden der USA bis in die Region der Großen Seen im Norden erstreckt. Für dieses Gebiet hat der Nationale Wetterdienst eine erhöhte Tornadogefahr ausgesprochen. Die Folgen der Stürme zeigten sich am Freitag auch im Bundesstaat Illinois.

Dort gab es am Freitag in der Kleinstadt Belvidere nahe Chicago einen weiteren Toten. Infolge eines schweren Unwetters stürzte das Dach eines Theaters ein, während im Inneren des Gebäudes ein Heavy-Metal-Konzert stattfand. 28 Menschen wurden verletzt. Die Band Morbid Angel teilte auf Facebook mit, das Konzert sei "aufgrund eines Tornados, der den Veranstaltungsort getroffen hat", abgesagt worden.

US-Präsident beiden während seines Besuchs in Rolling Fork. Die Stadt in Mississippi wurde von einem Tornado teilweise verwüstet.
US-Präsident beiden während seines Besuchs in Rolling Fork. Die Stadt in Mississippi wurde von einem Tornado teilweise verwüstet. © Mandel NGAN/AFP

US-Präsident Biden nach Tornado in Mississippi: "Sie sind nicht alleine"

Immer wieder sorgen Tornados in den USA für Zerstörung und Todesopfer. Besonders betroffen ist davon die sogenannte "Tornado Alley" – ein Bereich im Mittleren Westen, in dem die Stürme besonders häufig auftreten. Erst vor einer Woche kamen bei einem Tornado in den Bundesstaaten Mississippi und Alabama mindestens 26 Menschen ums Leben.

Experten vermuten hinter der Häufung der Naturkatastrophen den Klimawandel als Ursache. Seit Jahren wird die USA von Stürmen, Waldbränden oder Tornados heimgesucht.

Am Freitag besuchten US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill den kleinen Ort Rolling Fork in Mississippi, der vor einer Woche besonders hart von dem Tornado getroffen worden war. "Sie sind nicht alleine", sagte Biden inmitten von Trümmern zerstörter Häuser und entwurzelter Bäume. "Das amerikanische Volk wird Ihnen beistehen. Es wird Ihnen helfen hier durchzukommen – und ich auch." (nfz/afp/dpa)