Berlin/New York. Donald Trump erhielt während seiner Amtszeit zahlreiche Geschenke. Einige davon sind verschwunden. Jetzt wurde eines wiedergefunden.

Die "New York Times" hat ein überlebensgroßes Poträt von Donald Trump im Trump National Doral Hotel in Miami ausfindig gemacht. Es soll sich um ein Geschenk des Präsidenten von El Salvador an Trump handeln. Zahlreiche Gegenstände aus Trumps Amtszeit werden noch vermisst.

Anonymer Leser führt "New York Times" zu Kunstwerk

Nach einem anonymen Leserhinweis schickte die "New York Times" einen Reporter in das Doral Hotel, wo sie auf ein überlebensgroßes Porträt von Donald Trump stieß. Das Kunstwerk befand sich demnach in einem kleinen Raum voller Yogamatten und Elektrogeräte, heißt es seitens der Zeitung.

Der anonyme Leser berichtete, er und sein Sohn hätten im vergangenen Herbst an einem Golfturnier in Doral teilgenommen und beschlossen, sich das prachtvolle Anwesen anzusehen. Auf ihrem Rundgang öffneten sie wahllos Türen und entdeckten prunkvolle Ballsäle, marmorierte Flure und mit Gold verzierte Holzmöbel. Als sie eine weitere Tür mit Goldbeschlägen öffneten, trafen sie auf Donald Trump – oder zumindest auf sein gemaltes Abbild im Oval Office.

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Donald Trump: Geschenk im Wert von über 250.000 Dollar

Das Porträt ist eines von rund 100 Geschenken im Wert von mehr als 250.000 Dollar, die der Präsidentenfamilie während Trumps Amtszeit gemacht wurden. Ein heikler Fund, denn ein am Freitag veröffentlichter Bericht der Demokraten im House Committee on Oversight and Accountability zeigt, dass diese Geschenke nie offengelegt wurden.

Mehrere Geschenke seien zudem nach Trumps Auszug aus dem Weißen Haus verschwunden, darunter ein verziertes Schmuckstück von Beamten aus Saudi-Arabien und ein teurer Golfschläger des ehemaligen japanischen Premierministers Shinzo Abe, so der Bericht der Demokraten.

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Trump-Porträt: Der Künstler fühlt sich geschmeichelt

Das Porträt war ein Geschenk des Präsidenten von El Salvador, Nayib Bukele, das Trump in seinem letzten Amtsjahr erhielt. Für den Künstler Francisco Antonio López Benavides ist es eine Ehre, dass sein Gemälde Teil des Berichts der Demokraten ist, in dem die Geschenke ausländischer Regierungen an Trump aufgelistet sind. Für den Künstler, der in El Salvador in ärmlichen Verhältnissen und ohne Schulbildung aufwuchs, war das Porträt von Donald Trump der Auftrag seines Lebens.

US-Kongress: Fund löst politische Debatte aus

Während der Fund für den Künstler eine erfreuliche Nachricht war, löste die Entdeckung des Porträts eine Debatte über Geschenke an Präsidenten aus. Laut derzeitigem US-Recht müssen alle Geschenke aus dem Ausland mit einem Wert von mehr als 415 Dollar gemeldet werden, um Bestechung oder unzulässige Einflussnahme auf US-Regierungsbeamte zu verhindern. Wenn Regierungsbeamte die Geschenke behalten wollen, müssen sie deren geschätzten Wert bezahlen.

Von scheidenden Präsidenten wird erwartet, dass sie Geschenke, die sie in ihrem letzten Amtsjahr erhalten haben, melden, um sicherzustellen, dass sie das Gesetz eingehalten haben. Das Weiße Haus von Trump habe dies nicht getan, heißt es in dem Bericht der Demokraten. Auch deshalb werden verschwundene Gegenstände nun gesucht.