Mainz. Nino Haase strich in der Fernsehshow einst drei Millionen Euro ein. Nun könnte er in Mainz die Bürgermeister-Stichwahl gewinnen.

Die meisten würden nach einem Gewinn von drei Millionen Euro wohl nie mehr hart arbeiten wollen. Nicht so Nino Haase. Der 39-Jährige gewann vor 14 Jahren in einer Ausgabe der Gameshow "Schlag den Raab" den Jackpot in Höhe von drei Millionen Euro. Und jetzt ist Haase zum neuen Oberbürgermeister von Mainz gewählt worden. Der 39-Jährige erhielt bei der Stichwahl am Sonntag nach Angaben aus dem Rathaus 63,6 Prozent der Stimmen.

In dem ersten Wahlgang konnte er bereits eine Mehrheit von gut 40 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Vor der Stichwahl am Sonntag wurden ihm bereits gute Chancen eingeräumt, die Wahl zu gewinnen. Haase, der parteilos ist, musste sich gegen den Grünen Christian Viering durchsetzen.

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Nach "Schlag den Raab": Ein nachhaltiger Gewinner

Nino Haase kämpfte 2009 gegen den Entertainer Stefan Raab um den Jackpot. Raab hatte zuvor die Spieleshow sechsmal gewonnen und den Gewinn so auf drei Millionen Euro erhöht. Im finalen Spiel Billard lochte Haase die schwarze Kugel ein und war plötzlich Multi-Millionär.

"Natürlich gibt dir Geld eine gewisse Freiheit und verändert dich auch. Ich sehe den Gewinn als positiven Schicksalsschlag. Am Anfang ist es ein Rausch, aber nach sechs bis neun Monaten hast du auch wieder deinen Alltag", sagte Haase gegenüber "Bild".

Nach dem Millionengewinn gab Haase nicht alles auf einmal aus, sondern legte das Geld an. Der studierte Diplom-Chemiker setzte seine Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter erst einmal fort. Heute ist der Mainzer noch Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens im Bereich Reinigungsmittel.

Zweite Kandidatur nach Oberbürgermeisterwahl 2019

Bereits 2018 setzte sich Haase in einer erfolgreichen Bürgerinitiative für den Erhalt des Liebfrauenplatzes in Mainz ein. 2019 folgte die erste Kandidatur zum Oberbürgemeister der Hauptstadt von Rheinland-Pfalz, in der er in der Stichwahl 44,8 Prozent holte.

Als Grund für seinen Einstieg in die Politik sagte er gegenüber "Bild": "Ich glaube, ich habe einfach das, was man entwickelt, wenn man sich nicht permanent in einem politischen Umfeld bewegt. Ob in Mainz oder bundesweit: Die Parteien haben aktuell ein wenig den Bezug zur Bevölkerung verloren." (os)