Berlin. Paukenschlag bei Rock am Ring und Rock im Park: Die Metal-Band Pantera wurde ausgeladen. Grund ist die Vergangenheit des Sängers.

Die Metal-Band Pantera wird diesen Sommer nicht bei den Musikfestivals Rock am Ring und Rock im Park auftreten. Das teilten die Veranstalter am Montagabend via Twitter mit. Man habe sich nach intensiven Gesprächen mit Künstlern, Partnern und Festivalfans dazu entschlossen, die Band aus dem Programm zu nehmen. Bei der Ankündigung der Line-ups auf den Homepages der Zwillingsfestivals in Nürnberg und am Nürburgring in der Eifel Anfang Juni fehlt die Band nun.

Der geplante Auftritt hatte in den vergangenen Wochen heftige Wellen geschlagen. Pantera-Sänger Phil Anselmo hatte 2016 beim Dimebash-Festival für einen Skandal gesorgt, als er zu Ehren des erschossenen Pantera-Sängers auf der Bühne den Hitlergruß zeigte und den rassistischen Slogan "White Power" rief. Ein Video des Auftritts wurde später bei Youtube hochgeladen.

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Anselmo: Rechtsextreme Aussagen waren nicht ernst gemeint

Anselmo rechtfertigte sich später damit, er habe vor dem Auftritt reichlich Alkohol konsumiert gehabt. Die Äußerungen seien als Scherz gemeint gewesen. In einem Interview mit dem "Metal Hammer" erklärte der heute 54-Jährige 2018, es habe ihn "tief verletzt", dass die Leute seine Aussagen seinerzeit ernstgenommen hätten.

Der Veranstalter der Festivals hatte sich zunächst entschieden, Pantera auftreten zu lassen. Nach Gesprächen mit dem Management der Band habe man den Eindruck gewonnen, dass sich Anselmo glaubwürdig von seinen Äußerungen distanziert habe. Deshalb habe man der Band eine Chance geben wollen.

Unter den Metal-Fans rumorte es allerdings weiter. Viele forderten in Metal-Foren weiterhin einen Ausschluss der Band und kritisierten darüber hinaus den Veranstaltungsort des Festivals in Nürnberg. "Rock im Park" findet auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände statt. (tok/dpa)