Sevilla. Niemand hat es zuvor geschafft. Wie internationale Forscher das Da-Vinci-Rätsel gelöst haben. Und was das mit Luftblasen zu tun hat.

Bereits vor 500 Jahren hat sich der italienische Universalgelehrte Leonardo da Vinci die Frage gestellt: Warum steigen ein paar Luftblasen im Wasser gerade auf und andere Zickzack oder in einer Spirale nach oben? Diese Beobachtungen zeichnete er auf und nannte sie „Leonardos Paradoxon“.

Forscher Herrada und Eggers haben Da-Vinci-Rätsel gelöst

Jahrhundertelang konnte niemand die harte Nuss knacken. Bis jetzt. In einer Aussendung der Universität Sevilla heißt es: „Prof. Miguel Ángel Herrada von der Universität Sevilla und Prof. Jens G. Eggers von der Universität Bristol haben einen Mechanismus entdeckt, der die instabile Bewegung von im Wasser aufsteigenden Blasen erklärt.“ Die Ergebnisse haben sie im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichen lassen.

Die Lösung lautet: Luftblasen weichen dann von ihrem Pfad ab, wenn ihr Kugelradius einen bestimmten Grenzwert überschreitet. Ab einem Radius von 0,926 Millimetern werden sie instabiler und sie kommen ins Kippen. Dieses periodische Kippen verändert die Krümmung der Blasen. Das wiederum beeinflusse ihre Aufwärtsgeschwindigkeit und ihre Bahn.

Die Blasen drehen sich im Wasser mit der stärker gekrümmten Seite nach oben. Je näher sie der Oberfläche kommen, desto mehr nimmt der Wasserdruck ab. Die Folge: Die Luftblasen nehmen ihre ursprüngliche Position wieder ein. Und der Zyklus beginnt von vorn.

Weltrekord: Da Vinci für 450 Millionen US-Dollar versteigert

weitere Videos

    Das könnte Sie auch interessieren: „Die Da-Vinci-Formel“: So gelingt mehr Genialität im Job

    Lösung auch für Industrie und Umwelt nützlich

    Von ihrer Entdeckung erhoffen sich die Wissenschaftler eine Menge. „Die Bewegung von Blasen im Wasser spielt eine zentrale Rolle für eine Vielzahl von Naturphänomenen, von der chemischen Industrie bis zur Umwelt“, schreiben sie in ihrer Studie. (kat)