Kathmandu/Berlin. Drama in Nepal. Ein Flugzeug ist in der Stadt Pokhara abgestürzt. Die Behörden veröffentlichen neue Zahlen zu den gefundenen Opfern.
Das Drama ereignete sich in Nepal. Nahe der Stadt Pokhara ist am Sonntagmorgen ein Passagierflugzeug mit 72 Menschen an Bord abgestürzt. 66 Leichen seien bislang geborgen worden, berichtet die Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Zahl der Toten musste korrigiert werden.
Am Sonntagabend noch hatte die betroffene nepalesische Yeti Airlines den Tod von 69 Menschen bestätigt. Der Koordinator erklärte die Differenz damit, dass Teams an mehreren Orten beim dem Wrack in und um eine 300 Meter tiefe Schlucht in der Stadt Pokhara nach Leichen suchten und einige doppelt gezählt worden seien.
In dem Flugzeug der örtlichen Yeti Airlines befanden sich demnach 68 Fluggäste sowie vier Crew-Mitglieder. Pokhara (930 m über dem Meeresspiegel) ist ein Ausgangspunkt für Trekkingtouren im Himalaya.
Flugzeug verunglückte kurz vor der Landung
Der Flieger verunglückte demnach auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Kathmandu und Pokhara kurz vor der Landung.
An Bord seien neben Nepalesen auch Inder, Russen, Koreaner sowie je eine Person aus Irland, Australien, Argentinien und Frankreich gewesen, berichtete die indische Nachrichtenagentur ANI unter Berufung auf Flughafenbehörden. Lesen Sie auch: Risk Map – In diesen Ländern sollten Sie keinen Urlaub machen
Flugzeug-Absturz in Nepal: Ursache zunächst unbekannt
Auf Videos und Fotos in sozialen Medien waren Rauchwolken und Feuer am mutmaßlichen Ort des Absturzes zu sehen. Das Wrack blieb in einer Schlucht mitten in der Stadt liegen. Hunderte Polizisten und Armeeangehörige waren an den Rettungsarbeiten beteiligt, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen zu der Absturzursache dauerten an. Die Blackbox sei noch nicht gefunden worden, sagte der Koordinator.
Pokhara (2011 ca. 314.000 Einwohner) befindet sich etwa 200 Kilometer nordwestlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Eine der Trekkingtouren, die von Pokhara starten, ist die Annapurna-Runde. Das Annapurna-Massiv ist eine beliebte Wanderregion in dem Land, das zwischen China und Indien liegt. In der bergigen Gegend gab es schon mehrere Flugzeugabstürze. Im Mai 2022 starben bei einem Absturz auf der Flugroute Pokhara-Jomsom 22 Menschen, darunter zwei Hessen.
Der nepalesische Premierminister Pushpa Kamal Dahal (68) sprach seine Trauer aus und setzte in einer Dringlichkeitssitzung eine fünfköpfige Untersuchungskommission ein. Er wies Sicherheitskräfte, alle Behörden der nepalesischen Regierung und Einheimische an, bei den Sicherheitsarbeiten zu helfen.
Immer wieder Flugzeugabstürze in Nepal
In Nepal gibt es immer wieder Flugzeugabstürze. Das hat unter anderem damit zu tun, dass dort viele der welthöchsten Berge liegen, darunter der Mount Everest, und sich Wetterverhältnisse schnell ändern können.
Die Sicherheitsaufsicht durch die nepalesischen Luftfahrtbehörden ist aus Sicht der EU zudem nicht ausreichend. Wegen Sicherheitsbedenken dürfen nepalesische Fluggesellschaften deshalb nicht im EU-Luftraum fliegen. Auch die Fluggesellschaft Yeti Airlines, für die die Unglücksmaschine im Einsatz war, steht wegen Sicherheitsbedenken auf einer schwarzen Liste der EU. (dw/dpa)