Berlin. Überflutungen und Erdrutsch-Gefahr: In Kalifornien sollen sich Zehntausende retten. Darunter sind auch Prinz Harry und seine Familie.

Unscheinbare Bäche verwandeln sich in reißende Flüsse. Erdrutsche drohen. Autos stecken in Wassermassen fest. Im kalifornischen Montecito spielen sich seit Montag dramatische Szenen ab. Die gesamte Stadt soll evakuiert werden, wie die Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Die Grund sind heftige Regenfälle. "Gehen Sie jetzt!", heißt es in einer Mitteilung des Bevölkerungsschutzamtes des Santa Barbara County. "Dies ist eine sich rasch entwickelnde Situation. Bitte beachten Sie die Katastrophenwarnungen." Der nationale Wetterdienst berichtete von mindestens 20 Zentimetern Niederschlag binnen zwölf Stunden.

Anwohner wurden gebeten, möglichst nicht mit dem Auto zu fahren. An den Autobahnen warnen große Schilder vor heftigen Stürmen, die seit mittlerweile drei Wochen über den Westen der USA ziehen. Aufgrund von bereits nassen Böden warnen die Behörden auch vor Sturzfluten und Schlammlawinen, besonders in Gebieten, wo zuvor Waldbrände die Pflanzendecke zerstört haben.

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Am vergangenen Donnerstag waren bereits 200.000 Haushalte ohne Strom, ein Kind wurde von einem umstürzenden Baum erschlagen. Die Zahl der Toten stieg am Montag von bislang zwölf auf mindestens 14. US-Präsident Joe Biden erklärte den Notstand, um eine schnellere Reaktion der Behörden und Hilfen für die betroffenen Landkreise (Counties) zu ermöglichen.

Scott's Valley: Arbeiter räumen den Highway 17 frei. Eine Schlammlawine, ausgelöst durch heftige Regenfälle, war abgegangen.
Scott's Valley: Arbeiter räumen den Highway 17 frei. Eine Schlammlawine, ausgelöst durch heftige Regenfälle, war abgegangen. © Carlos Avila Gonzalez/San Francisco Chronicle/AP/dpa | Carlos Avila Gonzalez/San Francisco Chronicle/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kalifornien: Feuerwehr verteilt Sandsäcke in San Francisco

Der Feuerwehr von Montecito zufolge sind Häuser nahe dem Wasser besonders bedroht. Wegen des trockenen Sommers seien die Wasserauffangbecken allerdings leer und könnten deshalb große Regenmengen aufnehmen. Im ganzen Santa Barbara County wurden weitere Städte und Gemeinden evakuiert. Im benachbarten Santa Cruz County waren etwa 32.000 Menschen von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen. In San Francisco verteilte die Feuerwehr mehrere Tausend Sandsäcke.

In Montecito und Umgebung wohnen zahlreiche Promis, darunter auch Talkshow-Star Oprah Winfrey sowie Prinz Harry mit Herzogin Meghan und den beiden Kindern Lilibet und Archie. Je nach Lage ihres Grundstücks müssen sie dem Evakuierungsbefehl Folge leisten oder sich zu Hause verschanzen. Wie Harry und Meghan auf die Evakuierungsanweisung reagierten, ist nicht bekannt.

Auch US-Talkerin Ellen DeGeneres wohnt auf einem Anwesen in der Gegend. Am Montag postete sie ein Video auf Instagram, das sie mit zerzausten Haaren, in einem Kapuzenpullover und mit einem dünnen Anorak zeigt. Im Hintergrund, nur wenige Meter hinter ihr, ist ein reißender Fluss zu sehen.

"Dieser Bach nahe unserem Haus führt nie Hochwasser", sagt DeGeneres in die Kamera. "Nie." Das sei "einfach verrückt". Er sei mindestens zweieinhalb Meter höher als sonst und werde sicher noch um 60 Zentimeter steigen. Sie führte den heftigen Sturm auf die Klimakrise zurück. "Wir müssen freundlicher zu Mutter Natur sein, denn Mutter Natur ist unzufrieden mit uns."

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Sturm in Kalifornien: Vor fünf Jahren hatten Erdrutsche 23 Menschenleben gefordert

"Wir gehen davon aus, dass das der schwerste Sturm in den vergangenen fünf Jahren ist, der Kalifornien heimgesucht hat", sagte Nancy Ward, Chefin der kalifornischen Katastrophenschutzbehörde. Auch der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom richtete klare Worte an die Einwohnerinnen und Einwohner seines Bundesstaates: "Seid äußerst wachsam!" Es lägen noch mehrere Tage mit heftigem Winterwetter vor ihnen.

Am Montag jährte sich ein schweres Unglück in Kalifornien: Am 9. Januar 2018 hatten mehrere schwere Erdrutsche im Nordwesten von Montecito Zerstörungen angerichtet. 23 Menschen starben, rund 163 Verletzte wurden im Krankenhaus behandelt. (fmg/mit Material von dpa)