Berlin. Schnell aus dem Zug – doch das Gepäck ist noch drin. Wie verhält man sich dann richtig? Wir haben bei der Deutschen Bahn nachgefragt.

Kein untypischer Nachmittag bei der Bahn. Sie hat Verspätung. Das Zugpersonal gibt die Anschlussverbindungen durch. Und die Information, dass der eine oder andere Zug auf die Reisenden noch wartet. Jetzt ist Schnelligkeit gefragt. Man schnappt sich die Jacke, läuft zum Ausgang und weiter zum richtigen Bahnsteig. Puh, noch rechtzeitig geschafft. Aber wo ist die Tasche? Und sind die Handschuhe, die man in der Eile verloren hat? Wir verraten, was Sie tun sollten, wenn Sie Gepäck in der Bahn vergessen oder verlieren.

Gepäck in der Bahn vergessen: Das sollten Sie jetzt tun

Die erste Anlaufstelle ist in diesem Fall der Fundservice der Deutschen Bahn. Den Verlust können Betroffene dort melden: online, beim Info-Service oder bei Zugbegleiterinnen und Zugbegleitern. Auch direkt bei den Fundstellen kann man nachfragen. Eine Auflistung der über 80 lokalen Fundstellen in Deutschland gibt es auf der DB-Website. Ein weiterer Tipp der Bahn: „Bitte kennzeichnen Sie Ihre Gepäckgegenstände mit Ihrem Namen und einer Kontaktmöglichkeit, damit wir Sie bei Verlust informieren können.“

Deutschlandweit verlieren Reisende jährlich rund 250.000 Gegenstände in Bahnhöfen und Zügen. Durchschnittlich erhält rund 60 Prozent sie wieder zurück. Der Rest kommt in das zentrale Fundbüro nach Wuppertal. Findet sich innerhalb von einigen Monaten kein Besitzer, schlägt der Hammer zu. Einmal in der Woche gibt es am Wuppertaler Hauptbahnhof eine Versteigerung. Meistens sind es die gleichen 70 bis 80 Personen, die sich vor Ort einfinden und beispielsweise Kisten mit „Elektrokabeln“ ersteigern. Es gibt auch Rucksäcke voller Handys, die begehrt sind. Das Fundbüro bewahrt den Erlös drei Jahre lang für die Eigentümer auf.

Eine Verlustmeldung können Betroffene auch an der DB Information aufgeben.
Eine Verlustmeldung können Betroffene auch an der DB Information aufgeben. © Deutsche Bahn AG / Stefan Wildhirt

Deutsche Bahn: Fundservice kostet bis zu 35 Euro

Glück im Unglück, das haben viele, wenn die Sachen dann doch wieder da sind. Aber das kostet Geld. Im Moment sind es zwischen fünf und 35 Euro für die Bearbeitung. Am günstigsten ist es, wenn Reisende direkt zur Fundstelle gehen. Am teuersten ist das Versenden ins Ausland. Hier fallen zusätzliche Gebühren an. Und wenn die verlorenen Gegenstände unter 15 Euro Wert sind? Dann sind sie für immer weg. So wie auch die Handschuhe vom Discounter. (kat)