Berlin. Eine Kreuzfahrt ist zum Albtraum geworden. Das Schiff war von Kleinstlebewesen befallen – Passagiere sprachen von einem “Höllentrip“.

  • Eine Kreuzfahrt war über die Feiertage für Hunderte Passagiere eines Kreuzfahrtschiffs zum Alptraum geworden
  • Etwa 800 Menschen, die an Bord der "Viking Orion" sind, durften mehrere Tage nicht an Land gehen
  • Der Grund für das Festsitzen des Schiffes war "maritimer Bewuchs"

Es sollte ein Traumreise ins neue Jahr werden und geriet für die rund 800 Passagiere der "Viking Orion" zum Albtraum. Mikroorganismen befielen den Rumpf des Luxusliners – rund eine Woche durften die Menschen nicht an Land gehen.

An der Auswand der "Viking Orion" habe sich "maritimer Bewuchs" gebildet, berichtet die Australische Nachrichtenagentur AAP. Derartiges Biofouling kann zur Einschleppung und Verbreitung nicht-einheimischer Arten führen. Australien hat sehr strenge Regeln für biologische Sicherheitsrisiken, um seine Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.

Häfen lassen Schiff nicht anlegen

Die "Viking Orion" stach am zweiten Weihnachtsfeiertag in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington in See, seither haben vier Häfen dem Schiff das Anlegen verweigert. Christchurch und Dunedin auf der Südinsel sowie Hobart im australischen Tasmanien und Adelaide in Südaustralien.

Bevor das Schiff Kurs auf Melbourne nehmen durfte, musste es zunächst außerhalb australischer Gewässer von professionellen Tauchern gereinigt werden – etwa 22 Kilometer vor der Küste der Stadt Victor Harbor.

Kreuzfahrt wird zum "Höllentrip"

Die BBC zitiert einen Passagier des Schiffes: "Frust und Ärger unter den Passagieren nehmen stark zu." Die Menschen an Bord machten zwar das Beste aus der Situation. "Aber die Landgänge in vier Häfen, auf die haben wir uns gefreut, die vermissen wir jetzt sehr."

Ein anderer schrieb bei Twitter von einem "Höllentrip". Er habe zwei Jahre für die Reise gespart und nun mehrfach nach finanziellem Ausgleich für "die verlorenen Erinnerungen und Erfahrungen" verlangt.

"Viking Orion" auf dem Weg nach Melbourne

"Das Schiff muss einer Rumpfreinigung unterzogen werden, um das Biofouling zu entfernen und zu verhindern, dass potenziell schädliche Meeresorganismen vom Schiff eingeschleppt werden", zitierte AAP das Ministerium für Fischerei. Am Montagabend (Ortszeit) legte die "Viking Orion" aber laut der Webseite vesselfinder.com in Melbourne an.

Obwohl das Schiff mehrere planmäßige Stopps an Land auslassen musste, um die erforderliche Säuberung durchzuführen, werde es voraussichtlich am Dienstag seine Fahrt auf der geplanten Reiseroute fortsetzen, teilte die Reederei Viking Cruises mit.

Der Kapitän entschuldigte sich bei den Gästen. Sie sollen später für die ausgefallenen Landgänge entschädigt werden. (pcl/mit dpa)