Berlin. Archäologen in Italien haben einen spektakulären Fund gemacht: Sie entdeckten 2000 Jahre alte, gut erhaltene Bronzestatuen im Schlamm.

Ein spektakulärer archäologischer Fund in der Thermen-Kleinstadt San Casciano dei Bagni in der Toskana sorgt für Aufregung. Geschützt durch den Schlamm und das kochende Wasser der Thermen ist bei Ausgrabungen eine Votivsammlung aus 24 Bronzestatuen entdeckt worden, fünf davon fast einen Meter hoch, die vollständig erhalten sind. Sie stammen aus der Zeit zwischen dem zweiten Jahrhundert vor Christus und dem ersten Jahrhundert nach Christus.

Die 2000 Jahre alten Statuen wurden höchstwahrscheinlich von lokalen Handwerkern angefertigt. Sie wurden in einem Heiligtum mit sprudelnden Becken, abfallenden Terrassen, Brunnen und Altären entdeckt, das mindestens auf das dritte Jahrhundert vor Christus zurückzuführen ist und bis zum fünften Jahrhundert nach Christus in Betrieb war, erklärte der Archäologe Jacopo Tabolli der Universität Siena.

Ein Archäologe, der an einer Statue, die am Fundort von zwei Dutzend gut erhaltenen Bronzestatuen aus einer antiken toskanischen Thermalquelle gefunden wurde, arbeitet.
Ein Archäologe, der an einer Statue, die am Fundort von zwei Dutzend gut erhaltenen Bronzestatuen aus einer antiken toskanischen Thermalquelle gefunden wurde, arbeitet. © Italian Culture Ministry via AP/dpa

Italien: Unglaublicher Fund bei mehrjähriger Ausgrabung

Das Kulturministerium in Rom teilte mit, dass die ausgegrabenen Skulpturen Gottheiten darstellen, die in dem von den Etruskern an einer Thermalquelle errichteten und von den alten Römern ausgebauten Heiligtum verehrt wurden.

"Die Entdeckung wird Geschichte schreiben", so Archäologe Tabolli, der für die dreijährigen Ausgrabungen verantwortlich war. Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano bezeichnete den Fund als "Schatz". Die Statuen sollen ein eigenes Museum beziehen.

Entdeckt wurden auch tausende Münzen und Votivgaben in Überresten von heiligen etruskischen und römischen Bädern, die über 2300 Jahre alt sind.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.