Berlin. Der Nobelpreis für Medizin geht an den in Leipzig forschenden Schweden Svante Pääbo für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution.

Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den in Leipzig forschenden Schweden Svante Pääbo für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit. Pääbo ist Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Er sequenzierte unter anderem als erster Forscher das Neandertaler-Genom. In seinem Team arbeitet auch der Wissenschaftler Johannes Krause aus dem Thüringer Eichsfeld.

Die bedeutendste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 920.000 Euro) dotiert.Seit 1901 haben 224 Menschen den Medizin-Nobelpreis erhalten, darunter 12 Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie. 1995 erhielt als erste und bislang einzige deutsche Frau Christiane Nüsslein-Volhard diese Auszeichnung.

Prof. Dr. Svante Pääbo, Körber-Preisträger für die Europäische Wissenschaft 2018.
Prof. Dr. Svante Pääbo, Körber-Preisträger für die Europäische Wissenschaft 2018. © Körber-Stiftung/Friedrun Reinhold

Im vergangenen Jahr bekamen David Julius (USA) und der im Libanon geborene Forscher Ardem Patapoutian den Preis. Die beiden haben Zellrezeptoren entdeckt, über die Menschen Temperaturen und Berührungen wahrnehmen.

Nobelpreise 2022: Weitere Preisträger in der ersten Oktoberwoche

Am Dienstag und Mittwoch werden die Preisträger in den Sparten Physik und Chemie bekannt gegeben. Am Donnerstag und Freitag folgen die Preisträger des Literatur- sowie des Friedensnobelpreises. Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Bereits am vergangenen Donnerstag waren die Träger der diesjährigen Alternativen Nobelpreise von der Right Livelihood Stiftung bekanntgegeben worden. (fmg/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.