Peking. Forscher haben ein bisher unbekanntes Mineral auf dem Mond entdeckt. Es könnte bei der Energieversorgung eine wichtige Rolle spielen.

Es ist winzig klein und weckt doch große Hoffnungen: Das von chinesischen Forschern auf dem Mond entdeckte Mineral mit dem sperrigen Namen Changesit-(Y) ist lediglich ein Zehntel so groß wie der Durchmesser eines menschlichen Haares. Wissenschaftler verzückt allerdings, dass das winzige, säulenförmige Kristall Helium-3 enthält. Und dieses spielt eine wichtige Rolle bei der Kernfusion.

Changesit-(Y) aus 140.000 Mondpartikeln extrahiert

Das Changesit-(Y) verbarg sich in einer 1,7 Kilogramm schweren Gesteinsprobe, die die chinesische Raumsonde Chang'e 5 bereits 2020 vom Mond mitbrachte. Mittels einer Röntgenstrukturanalyse wurde das Mineral dann aus etwa 140.000 Mondpartikeln extrahiert, was offenkundig einige Zeit in Anspruch nahm.

Wissenschaftler vermuten auf dem Mond große Vorkommen von Helium-3. Dieses Isotop gilt als wichtiger Brennstoff für die Energiegewinnung mittels Kernfusion. China plant deshalb auch schon weitere Missionen zum Erdtrabanten. 2030 soll sogar eine bemannte Mondmission starten.

Wissenschaftler dämpfen Hoffnungen auf Kernfusion mit Helium-3

Indes dämpfen andere Wissenschaftler allzu große Hoffnungen auf die Wirkweise von Helium-3 bei der Kernfusion. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Helium-3-Fusion eine brauchbare Energiequelle ist. Im Gegenteil, es sprechen gute physikalische Gründe dafür, dass eine Fusion mit diesem Brennstoff sogar schwieriger ist als mit Wasserstoffisotopen", erklärt etwa Frank Close, emeritierter Professor für Technische Physik an der Universität Oxford im Wissenschaftsmagazin "Spektrum".

Auch die Kernfusion selbst ist nicht unumstritten. Tesla-Chef Elon Musk etwa betrachtet die Kernfusion als "teure Energie" und setzt stattdessen auf Wind- und Sonnenenergie, wie er vor einiger Zeit auf Twitter darlegte.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.