Berlin. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hatte bereits Kontakt mit dem Coronavirus. Laut einer Studie haben 95 Prozent Antikörper.

Eine Studie zeigt: Die Mehrheit der Deutschen hat bereits Antikörper gegen das Coronavirus gebildet. 95 Prozent sind entweder durch Corona-Impfungen oder eine Infektion mit dem Virus in Berührung gekommen.

Eine repräsentative Studie, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, hat dazu im Juni und Juli 2021 Blut von über 6000 Menschen in Deutschland untersucht. Die Teilnehmenden kamen aus sechs deutschen Städten – unter anderem aus Dresden, Magdeburg und Aachen.

Das Ergebnis: 95 Prozent der Teilnehmenden konnten Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Das heiße allerdings nicht, dass sie gegen das Coronavirus immun sind, so die Forschenden des "Immunbridge-Projektes". Nach wie vor können sich die getesteten Personen mit Covid-19 anstecken. Allerdings ist das Risiko eines schweren Verlaufs geringer.

Studie: Teilnehmende hatten größtenteils drei Mal Viruskontakt

Zusätzlich untersuchte die Studie, wie oft die Testpersonen Kontakt zum Virus hatten. 90 Prozent der Teilnehmenden hatten demnach mindestens drei Mal Kontakt mit dem Virus. Das heißt zum Beispiel: zwei Mal durch die Impfung und ein Mal durch eine Infektion oder ähnliches. Laut Forschung haben sie einen "moderaten Schutz gegen einen schweren Verlauf".

Menschen mit vierfachem Kontakt zu Covid-19 hätten laut Forscher sogar einen "wahrscheinlich hohen Schutz gegen einen schweren Verlauf" und auch "etwas Schutz gegen eine Infektion". Dennoch können auch Menschen mit dreifacher Impfung und einer Infektion erneut an Corona erkranken.

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Laut Studie sind sind ältere Menschen über 65 Jahren und Personen mit Vorerkrankungen bisher seltener an Corona erkrankt. Von den getesteten 80 Jährige hätten demnach 41 Prozent drei Mal Kontakt zum Virus gehabt. Bei Teilnehmenden über 65 Jahren ist der Anteil bei 55 Prozent.

Die Studie sei allerdings nur ein "vorläufiger Zwischenbericht", so die Forschenden. Er soll anderen Wissenschaftlern zur Einschätzung des kommenden Herbstes dienen. Ihre Forschungsarbeiten werden noch bis Ende des Jahres laufen. (ari)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.