Berlin. Ein in Leipzig verschwundenes Baby ist aufgetaucht. Polizisten spürten es in Brandenburg auf – zusammen mit dem mutmaßlichen Entführer.

Das in Leipzig verschwundene Baby ist gefunden worden. Wie eine Polizeisprecherin am Freitag sagte, sei der rund einen Monat alte Junge zusammen mit dem mutmaßlichen Täter in Brandenburg aufgespürt worden. Das Kind sei nach ersten Erkenntnissen wohlauf und dem Rettungsdienst übergeben worden.

"Der Säugling ist augenscheinlich wohlauf, der Gesundheitszustand wird zur Sicherheit aber noch von den Rettungskräften untersucht", sagte eine Polizeisprecherin. Entdeckt wurde der etwa ein Monat alte Junge in einer Wohnung in Brandenburg. "Wir sind wirklich heilfroh. Das hätte auch anders ausgehen können", betonte die Sprecherin.

Das Baby war am Donnerstag gegen 17 Uhr aus einem Einkaufszentrum verschwunden. Die Polizei hatte noch am Nachmittag die Suche eingeleitet, zunächst aber ohne Erfolg.

In der Nacht waren Beamte aus den verschiedensten Bereichen an der Suche beteiligt gewesen, sagte ein Sprecher am Freitagmorgen. Auch eine Hundestaffel sei zum Einsatz gekommen. Zudem seien die Rettungsleitstelle, die Verkehrsbetriebe und Taxi-Unternehmen informiert worden. Auch Videoaufzeichnungen aus Straßenbahnen würden überprüft.

Baby in Leipzig verschwunden: "Keine Entführung"

Die Mutter des Babys hatte einer Bekannten am Donnerstagnachmittag beim Einkauf in einem Leipziger Einkaufszentrum kurzzeitig den Säugling überlassen, die 26-Jährige verschwand mit dem Kinderwagen. Mit einem Großaufgebot suchte die Polizei fieberhaft nach dem Säugling, unterstützt von Kräften der Bundespolizei und Hundestaffeln.

Zudem hatten die Ermittler am Donnerstag umgehend die Rettungsleitstelle, die Verkehrsbetriebe und Taxi-Unternehmen informiert. Auch Videoaufzeichnungen aus Straßenbahnen wurden überprüft. Die ganze Zeit war unklar, ob der kleine Junge in Gefahr war, und ob die Frau in der Lage war, den Säugling zu versorgen.

Strafverfahren gegen Frau wird geprüft

Die Ermittler hatten von Anfang nicht von einer Entführung gesprochen, weil es keine Forderung gegeben hatte. Vielmehr wurde wegen des Entzugs eines Minderjährigen ermittelt. "Nun wird ein Strafverfahren gegen die Frau geprüft", sagte die Polizeisprecherin.

Die Ermittler machten zunächst keine weiteren Angaben zu der Frau und ihrem genauen Wohnort, wo das Baby schließlich gefunden wurde. Warum die Bekannte der Mutter das Baby mitnahm, sei noch unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen, betonte die Polizeisprecherin. (fmg/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.