Rom. Die kleine Lavinia aus Italien wurde in einem Münchner Hotel von einer Statue erschlagen. Die Eltern können ihre Trauer kaum ertragen.

Der ersehnte Urlaub in München ist für eine dreiköpfige italienische Familie zur Tragödie geworden. Die sieben Jahre alte Tochter des Anwälte-Ehepaares aus Neapel spielte am Freitagabend im Innenhof eines Münchner Hotels, als sie von einer Steinstatue erschlagen wurde.

Die etwa 200 Kilogramm schwere Figur kippte um und traf die kleine Lavinia vor den Augen ihres Vaters. Mehrere Personen seien durch einen Schrei auf die Situation aufmerksam geworden, hätten die Statue angehoben und das lebensgefährlich verletzte Mädchen befreit, berichtete die Polizei über den Unfall.

Das Kind wurde von den eintreffenden Rettungskräften umgehend versorgt und unter laufender Reanimation in das Krankenhaus Schwabing gebracht, wo es jedoch den schweren Verletzungen erlag.

Mädchen in München in Hotel von Statue erschlagen

Einige Stunden nach dem Unfall schrieb Mutter Valentina P. in den sozialen Medien: "Du bist und bleibst unser Engel. Ruhe in Frieden, Liebe unseres Lebens."

Daraufhin trafen unzählige Botschaften der Anteilnahme ein. Auch ein Freund der Familie meldete sich online zu Wort. Er habe mit Lavinias Vater, Michele T., in Italien telefoniert, der sagte: "Unser Leben ist vorbei".

Lavinias Tod sorgte für große Bestürzung in Italien, Medien berichteten ausführlich über das Unglück. Auch die Anwältekammer von Neapel drückte den Eltern des Kindes ihr Beileid aus. Das Ehepaar ist in der Stadt bekannt. Noch unklar ist, wann die Trauerzeremonie für das Kind stattfinden wird.

Befreundeter Anwalt der Eltern über die kleine Lavinia

Der bekannte neapolitanische Anwalt Erich Grimaldi kannte Lavinia gut. "Lavinia war eine gute Freundin meiner jüngeren Tochter. Es wird für mich hart sein, ihr zu erzählen, was Lavinia geschehen ist. Ich werde ihr wahrscheinlich von ihrem Tod nicht berichten. Ich kenne seit Jahren. Sie sind wunderbare Menschen und diese Tragödie hat ihr Leben für immer gezeichnet", betonte Grimaldi, der mit seiner Frau Ornella öfters mit Lavinias Eltern urlaubte.

1,4 Meter hohe Statue war nicht fest im Boden verankert

Das Kind erlitt laut Polizei eine Lungenquetschung sowie einen Leber- und Milzriss. Die Eltern des Mädchens wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Die Polizei ermittelt nun über die Unfallursache,vorsätzliches Handeln könne man eher ausschließen, hieß es. Sämtliche Vernehmungen werden derzeit noch durchgeführt.

Befragt wurden die Betreiber des Hotels, sowie die Eltern des Kindes, die sich weiterhin in München aufhalten, um die Heimführung der Leiche zu organisieren

Die Ermittler stellten fest, dass die 1,4 Meter hohe Statue nicht stabil am Boden verankert war. Die Betreiber des Hotels waren überzeugt, dass die Figur wegen ihres schweren Gewichts nicht hätte umkippen können. Die Statue stand auf einem Sockel - und das seit rund 20 Jahren, wie es hieß.

Dieser Text erschien zuerst auf morgenpost.de