Berlin. Die niederländische Regierung hat den Wasser-Notfallplan ausgerufen. Ein Krisenteam verteilt Vorräte. Was das für Touristen heißt.

Wegen anhaltender Trockenheit und Dürre hat die Regierung in den Niederlanden einen Wasser-Notfallplan ausgerufen: Ein Krisenteam soll nun regeln, wie Wasservorräte verteilt werden und Maßnahmen erarbeiten, um mit der Wasserknappheit umzugehen.

In dem Land hat die Dürre eine besondere Brisanz: Fast 60 Przent der Niederlande werden von Deichen, Dämmen und Dünen geschützt. Aufgrund der aktuellen Trockenheit drohen sie an Stabilität zu verlieren. Seit Mitte vergangenen Monats herrsche nach Angaben des Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft eine „drohende Wasserknappheit“, wie die Zeitung "De Telegraaf" berichtet.

Niederlande: Notfallplan für Wasser greift

Der zuständige Infrastruktur- und Wasserminister Mark Harbers warnte vor den Folgen der sich fortsetzenden Hitzeperiode. Er schloss nicht aus, dass es bei einer weiter anhaltenden Wasserknappheit auch zu einschneidenden Maßnahmen kommen könnte. Die Trockenheit im Land werde "immer sichtbarer in der Natur" und werde zunehmend "die sozialen Interessen" der Niederländer betreffen, sagte er laut Berichten.

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Minister Harbers rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich Gedanken über ihr Verhalten zu machen. Er fordere "alle Niederländer auf, genau zu überlegen, ob sie ihr Auto waschen oder ihren aufblasbaren Swimmingpool komplett befüllen sollten."

Niederlande: Kanäle für Schiffsverkehr gesperrt

Auf Touristinnen und Touristen dürfte der Notfallplan keine größeren Auswirkungen haben. Der Minister betonte, dass es keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung gebe. Die bisher ergriffenen Maßnahmen betreffen vor allem die Landwirtschaft. In einigen Teilen des Landes ist es Landwirten bereits untersagt, Bewässerungsanlagen auf ihren Feldern in Betrieb zu nehmen. Mehrere Kanäle wurden für den Schiffsverkehr gesperrt. Wegen der niedrigen Wasserstände fließt teils Salzwasser aus dem Meer in Flüsse hinein.

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Bereits im Jahr 2018 wurde das Krisenteam für den Wassermangel einberufen. Damals hatte es ebenfalls eine länger Hitzeperiode gegeben, die die Niederlande vor Herausforderungen stellte. Zurzeit sind weite Teile Europas von Dürre betroffen. Im Zuge des Klimawandels nimmt die Intensität und Häufigkeit solcher Extremwetterereignisse zu. In Deutschland kommt es derzeit vermehrt zu Waldbränden. (les/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.