Berlin. Die Britische Militärpolizei hat sechs Soldaten der Queen's Guard festgenommen. Sie sollten an einer Parade für die Königin teilnehmen.

Die britische Königin Elizabeth II. ist eine der am längsten regierenden Monarchinnen aller Zeiten. 2022 sitzt die Queen 70 Jahre auf dem britischen Thron – das sogenannte Platinjubiläum. Das wird in Großbritannien natürlich gefeiert. Am Höhepunkt der Feierlichkeiten vom 2. bis 5. Juni soll es eine Parade und andere Festivitäten in London geben. Daran wird auch die berühmte Queen's Guard beteiligt sein, die berühmten Königinnenwachen mit ihren riesigen Fellmützen.

Nur wenige Tage vor der großen "Trooping The Colour"-Parade am Donnerstag gibt es jetzt allerdings Untersuchungen, die die Queen's Guard in ein äußerst schlechtes Licht rücken. Sechs Soldaten der Irish Guard wurden von der Königlichen Militärpolizei festgenommen. Der Verdacht: Sie sollen mit Drogen gedealt und illegale Kredite vergeben haben.

England: Verdächtige Queen's Guards nehmen nicht an Parade teil

Am Mittwoch wurden die verdächtigen Soldaten bei Razzien in England, Wales und Nordirland festgenommen. Dabei soll die Militärpolizei laut mehreren Soldaten nicht zimperlich vorgegangen sein: "Sie kamen wie die DEA [US-amerikanische Anti-Drogen-Behörde, Anm. d. Red.] in die Baracken und haben die Türen eingetreten", berichtet ein Augenzeuge der Boulevardzeitung "The Sun". "Es gab keine Vorwarnung. Uns wurde nur gesagt, dieser Einsatz sei schon seit Monaten geplant."

Bei den Feierlichkeiten zum Thronjubiläum der Queen sollten die Soldaten eine wichtige Rolle spielen. Sie sollten mit anderen Soldaten die "Trooping The Colour"-Parade anführen – und dabei von Mitgliedern der Royal Family beobachtet werden. Fünf der Soldaten wurden zunächst auf Kaution freigelassen. An der Parade werden sie allerdings nicht teilnehmen.

"Die Armee toleriert keine illegalen Machenschaften oder betrügerisches Verhalten", sagte ein Sprecher der britischen Streitkräfte dem "Mirror". "Der Fall wird nun unabhängig von der Königlichen Militärpolizei untersucht". Wegen der laufenden Ermittlungen wollte der Sprecher den Fall nicht weiter kommentieren. Selbiges gilt für das britische Königshaus, die ebenfalls laut "Mirror" nicht zu dem Fall Stellung nehmen wollte.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.