Washington. . Die Familie des Schauspielers hat das Ende seiner Karriere auf Instagram verkündet. Bruce Willis leidet unter einer schweren Krankheit.

Glatt rasierter Schädel, freches Grinsen, leicht angerauhte Stimme, tiefe Lachfalten, ein durchdringender Blick und immer ein - „Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke“ aus „Stirb langsam” - cooler Spruch auf den Lippen: So kannte man Bruce Willis, seit Jahrzehnten einer der kassenwirksamsten Action-Schauspieler Hollywoods. Kannte.

Denn der 67-Jährige löste am Mittwoch (30. März) Schockwellen mit der Nachricht aus, dass er seine Karriere an den Nagel hängen muss. Aus gesundheitlichen Gründen. Der im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein als Sohn eines amerikanischen GI`s geborene Willis leidet nach Angaben seiner Familie an Aphasie.

Bruce Willis leidet unter einer schweren Sprachstörung

Das aus dem Griechischen stammende Wort bedeutet „ohne Sprache”. Es handelt sich um eine schwere Sprachstörung, oft ausgelöst durch Schlaganfall, Unfall, Hirntumor oder eine anderweitige Hirnschädigung. Aphasiker bewegen sich nach Angaben von Medizinern nicht selten am Rande der Verzweiflung. Ihre Denkfähigkeit ist glasklar. Sie können sich aber oft nicht mehr eindeutig artikulieren. Das heißt: Die Worte sind im Kopf da, aber sie finden über den Mund nicht mehr den Weg zur Kommunikation.

Manche Aphasiker bringen „Guten Tag” und „Auf Wiedersehen” durcheinander, vertauschen Anfangsbuchstaben und Silben, verwenden Worte, die nicht existieren oder im falschen Zusammenhang stehen. Dabei sind sich beim Sprechen ihres Fehlers nichts bewusst. Für einen Schauspieler, der Dialoge memorieren muss, ein Albtraum. Lesen Sie auch: Oscars: Ohrfeige von Will Smith – Akademie prüft Fall

Familie verkündete über Instagram Karriere-Ende

Wann Willis die Diagnose bekommen hat, ist bisher nicht bekannt. „Als Familie wollten wir mitteilen, dass unser geliebter Bruce einige gesundheitliche Probleme erlebt hat, und dass bei ihm vor kurzem eine Aphasie diagnostiziert wurde, die seine kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt”, heiß es in einer offiziellen Mitteilung, die unter anderem Willis' Töchter Rumer und Scout sowie seine Ehefrau Emma Heming-Willis und seine Ex-Ehefrau Demi Moore am Mittwoch über Instagram verbreiteten.

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„Als Ergebnis und nach reiflicher Überlegung, beendet Bruce seine Karriere, die ihm soviel bedeutet hat”, erklärten Heming-Willis und Moore. Gemeinsam wolle man die Zukunft als „starke Familien-Einheit” bewältigen. Willis war von 1987 bis 2000 mit der Schauspielerin Demi Moore verheiratet. Aus dieser Ehe stammen die Töchter Rumer, Scout und Tallulah. Seit 2009 ist er mit dem Model Emma Heming verheiratet, das Paar hat zwei Töchter.

Richard Gere sagte Rolle in "Die Hard" ab

Bruce Willis, die Mutter stammte aus dem hessischen Kaufungen, ging im Alter von zwei Jahren mit der Familie zurück in die USA. Penns Grove in New Jersey war sein Kindheits-Domizil. Als Teenager geht er in eine Theater-AG, um sein Stottern zu bekämpfen; mit Erfolg. Der junge Willis träumt davon, Hollywood-Schauspieler zu werden. So wie seine Vorbilder Robert De Niro und Steve McQueen.

Er nimmt Schauspielunterricht, versucht sich am New Yorker Broadway auf der Bühne, tritt in Werbespots auf und jobbt als Barkeeper und Wachmann. Seine erste Hauptrolle bekam Willis 1987 in Blake Edwards Komödie „Blind Date - Verabredung mit einer Unbekannten”, an der Seite von Kim Basinger. Ein Jahr später dann der endgültige Durchbruch.

Weil Richard Gere absagte, bekommt Willis die Rolle des John McClane in „Die Hard”. Als Cop mit lakonischen Sprüchen und familiären Problemen, der mit viel Würde und Selbstironie harter Hund und guter Kerl zugleich kann, kreiert Willis eine neue Sorte Actionheld, die in fünf Filmen über ein Vierteljahrhundert weltweit sein Publikum fand.

Schräge Charaktere und düsteren Science-Fiction-Thriller

Auch in „Das fünfte Element”, „Armageddon” und „The Sixth Sense” füllte Willis die Hauptrolle aus. Sein Faible waren schräge Charaktere, etwa der Thanatopraktiker in „Der Tod steht ihr gut” oder der Chirurg, der statt zum Skalpell zur Waffe greift, in „Death Wish”. Nicht zu vergessen: Seine wunderbare Rolle in dem düsteren Science-Fiction-Thriller „12 Monkeys” von Terry Gilliam.

Eine Seite, die weniger bekannt ist: Willis ist ein mehr als passabler Blues-Mundharmoniker-Spieler, mit tiefer Bewunderung für Gröén wie B.B. King. Ob ihm die Musik bleibt, um mit der Krankheit besser klar zu kommen? Seine Fans würden es ihm wünschen.