Shanghai. China hat am Sonntag so viele Neuinfektionen verzeichnet wie seit Pandemiebeginn nicht. Behörden melden einen neuen Omikron-Subtyp.

  • In China steigen die Corona-Neuinfektionen immer weiter an
  • Nun wurde ein neuer Subtyp der Omikron-Variante entdeckt
  • Es besteht die Sorge, dass sich noch weitere Varianten entwickeln könnten

Chinesische Behörden haben offenbar einen neuen Subtyp der Omikron-Variante entdeckt: Den Fund meldeten lokale Gesundheitsämter in der Stadt Suzhou, die weniger als 70 Kilometer von Shanghai liegt. Wie die "Global Times" berichtet, sei der Subtyp bei einem Patienten mit milden Verlauf sequenziert worden und stelle eine neue Bedrohung für die Region dar.

Dem Bericht zufolge ist der Corona-Subtyp nicht in der Datenbank der weltweiten Wissenschaftsinitiative GISAID gelistet, in der neue Mutationen eingetragen werden. Laut Lokalbehörden entwickelte sich der Subtyp aus der Haupt-Untervariante BA.1.1. "Das bedeutet, es wurde regional eine neue Variante von Omikron entdeckt", zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua einen Vertreter des Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten in der chinesischen Stadt.

Corona: China meldet neuen Omikron-Subtyp

Experten treibt die Sorge um, dass sich angesichts der Rekord-Infektionszahlen in China neue, gefährlichere Corona-Variante entwickeln. China hat am Sonntag mehr als 13.000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet – so viele wie seit dem Höhepunkt der ersten Ansteckungswelle vor zwei Jahren nicht mehr. Insgesamt wurden nach Behördenangaben 13.146 neue Fälle registriert, neue Todesfälle gab es demnach nicht. Das Zentrum der aktuellen Welle ist der Großraum Shanghai.

Nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission verliefen mehr als 11.000 der Neuinfektionen asymptomatisch. Fast 70 Prozent der Infektionen wurden demnach in der Metropole Shanghai registriert, wo die Behörden zuletzt eine Massentestung aller 25 Millionen Einwohner vorgenommen hatten.

Omikron setzt "Null-Covid"-Strategie unter Druck

Shanghai befindet sich derzeit in einem strikten Lockdown, die Straßen der Wirtschaftsmetropole wirkten laut Medienberichten am Sonntag auf gespenstische Weise leer. Vize-Ministerpräsidentin Sun Chunlan rief laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua nach einem Besuch in Shanghai zu "resoluten und raschen Schritten" zur Eindämmung des Omikron-Ausbruchs auf.

Angesichts der sich rasch verbreitenden Omikron-Variante gerät die chinesische Regierung mit ihrer "Null-Covid"-Strategie zunehmend unter Druck. In vielen Städten ist inzwischen Verärgerung über die harten Lockdown-Maßnahmen spürbar. Die Millionenstadt Baicheng im Nordosten des Landes war am Sonntag die nächste Stadt, für die ein Lockdown angeordnet wurde. (les/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de.