Berlin. In Großbritannien soll es mehrere Fälle von Lassa-Fieber geben. Berichten zufolge ist ein Patient an der Viruserkrankung verstorben.

  • In Großbritannien wurde bei drei Menschen das sogenannte Lasse-Fieber nachgewiesen
  • Eine der infizierten Personen ist nun verstorben
  • Wird Lassa nach Corona zum nächsten gefährlichen Virus?

Es ist aktuell der dritte Fall des Lassa-Fiebers in Großbritannien, der nun sein erstes Todesopfer gefordert hat. Berichten des Nachrichtensenders BBC zufolge soll ein Patient des Luton and Dunstable Hospital in der Stadt Luton im Osten Englands an der Viruserkrankung verstorben sein. Zusammen mit anderen Familienmitgliedern war er den Angaben zufolge erst kürzlich von einer Westafrika-Reise zurückgekehrt.

Auch zwei weitere Verwandte des Verstorbenen sollen sich mit dem Lassa-Fieber infiziert haben. Zuletzt wurde die Virus-Infektion im Vereinigten Königreich im Jahr 1980 gemeldet.

Lassa-Fieber: Britische Gesundheitsbehörde bewertet Risiko

Wie die britische Gesundheitsbehörde (UKHSA) mitteilt, sei das Risiko, an der Infektion zu erkranken, für die restliche Bevölkerung trotz drei bestätigter Fälle "sehr gering". Dennoch träfen die Londoner Spitale, in denen die Infizierten nach ihrer Rückkehr aus Afrika behandelt wurden, Vorsichtsmaßnahmen.

"Mitarbeiter, die in direktem Kontakt mit bestätigten Fällen stehen, müssen sich für einen bestimmten Zeitraum selbst isolieren. Dies ist ein Standardverfahren", sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Zuvor waren zwei der drei am Lassa-Fieber Erkrankten im Addenbrooke's Hospital in Cambridge behandelt worden.

Lassa-Virus wird von Tieren übertragen

Das Lassa-Virus ist Ebola sehr ähnlich. Laut Rober Koch-Institut (RKI) sind nur Tiere in Westafrika als Wirte und damit als Überträger des Lassa-Virus bekannt. Vor allem die afrikanische Vielzitzenmaus ist dafür bekannt. In einigen Dörfern sollen zwischen 50 bis 100 Prozent der Tiere das Virus in sich tragen.

Die infizierten Nagetiere sollen selbst nicht daran erkranken, aber "lebenslang den Erreger in sehr hohen Konzentrationen ausscheiden", so das RKI. Die Übertragung auf den Menschen erfolge in der Regel durch kontaminierte Nahrungsmittel. Das Virus könne aber auch durch Hautverletzungen oder eine angegriffene Schleimhaut in den Körper gelangen.

Infolge der Infektion ist auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich. Sogar Verstorbene können das Virus noch nach ihrem Tod weitergeben.

Symptome des Lassa-Fiebers sind zu Beginn "grippeähnlich"

Die Krankheit soll laut RKI "schleichend" mit Fieber beginnen, wie es der Name schon andeutet. Auch weitere grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Husten können nach der Infektion auftreten. Im weiteren Verlauf können Erkrankte aber auch über Übelkeit oder Schleimhautblutungen klagen.

"Der Tod tritt im Durchschnitt 12 Tage nach Krankheitsbeginn im irreversiblen Schockzustand, unter anderem mit Organsversagen, ein", heißt es auf der Internetseite des RKI. Bei Verdacht auf Lassa-Fieber solle deshalb sofort gehandelt und eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Schätzungen zufolge sollen sich jährlich rund 300.000 Menschen mit dem Lassa-Fieber infizieren. Etwa 80 Prozent der Infektionen gehen mit einem milden, zum Teil sogar symptomlosen Verlauf einher. Nur etwa ein bis zwei Prozent der Patienten sollen am Virus sterben. In Deutschland waren in der Vergangenheit im Gegensatz zum neuartigen Coronavirus nur wenige Fälle von Infektionen mit dem Lassa-Virus gemeldet worden.