Berlin. Ein Arzt aus Bayern hat Impfnachweise ausgestellt – ohne gegen Corona zu impfen. Hundert seiner Patienten drohen jetzt Konsequenzen.

Ein Arzt soll Patientinnen und Patienten eine Corona-Impfung nur vorgetäuscht sowie auf Wunsch falsche Impfnachweise ausgestellt haben. Ein Vakzin gegen das Coronavirus verabreichte er vermutlich in keinem der Fälle. Die Polizei durchsucht deshalb seit dem frühen Donnerstagmorgen die Wohnungen von rund hundert Menschen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen.

Wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord unter anderem auf Twitter mitteilte, hatte die Staatsanwaltschaft zuvor beim Amtsgericht Augsburg auch Beschlüsse zur Blutentnahme erwirkt.

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Corona: Polizei ermittelt gegen Impfpass-Betrüger

Der Arzt, der zuletzt in Wemding praktizierte, rückte schon 2021 in den Fokus der Beamten. Jetzt wird gegen die Patienten, die sich mutmaßlich wissentlich einen falschen Impfpass erstellen ließen, wegen Beihilfe sowie Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und deren Verwendung ermittelt. Außerdem gebe es den Verdacht von Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz.

Bei der großangelegten Razzia sind zahlreiche Einsatzkräfte, auch aus anderen Bundesländern, beteiligt. Zum "größten Teil" zeigten sich die Verdächtigen kooperativ, so ein Polizeisprecher. Auch die Blutentnahmen seien ohne Widerstände abgelaufen. Die zuständige Behörde will im Lauf des Tages über die ersten Ergebnisse der Durchsuchungsaktion berichten. (afp/jtb)