Berlin. Gemeinsam mit dem Mainzer Unternehmen Biontech schrieb der US-Pharmakonzern Pfizer in der Corona-Pandemie mit dem gemeinsamen mRNA-Impfstoff Erfolgsgeschichte. Nun könnte Pfizer nachlegen: Der Konzern hat Zwischenergebnisse einer klinischen Erprobung eines neuen Covid-19-Medikament vorgelegt - und die klingen vielversprechend.
Die oral einzunehmende Pille namens Paxlovid reduziert laut einer Mitteilung des Unternehmens bei einer rechtzeitigen Einnahme das Risiko von Hospitalisierung oder Tod in Folge einer Covid-19-Erkrankung um 89 Prozent. Erprobt wurde das Mittel in einer Doppelblindstudie an erwachsenen Covid-19-Patienten, bei denen das Risiko eines schweren Verlaufs gegeben war.
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Pfizer-Medikament Paxlovid: Notfallzulassung in den USA?
Die freiwilligen Probanden hatten während ihrer Erkrankung in den ersten Tagen nach Symptombeginn entweder Paxlovid oder ein Placebo erhalten. Innerhalb des 28-tägigen Studienzeitraums starben laut der Mitteilung zehn Probanden aus der Placebo-Gruppe, während alle Patienten, die das echte Mittel bekommen hatten, überlebten.
Die Ergebnisse der klinischen Tests sollen laut Pfizer so schnell wie möglich der US-Arzneimittelbehörde (FDA) für eine Notfallzulassung übergeben werden. Das Medikament hat laut Pfizer im Fall einer Zulassung das Potenzial, "das Leben von Patienten zu retten, den Schweregrad von Covid-19-Infektionen zu verringern und bis zu neun von zehn Krankenhausaufenthalten zu vermeiden".
Corona-Medikament Molnupiravir bereits zugelassen
Auch das US-amerikanische Pharmaunternehmen Merck hat eigenen Angaben zufolge ein wirksames Corona-Medikament entwickelt. Das gemeinsam mit dem Unternehmen Ridgeback Biotherapeutics entwickelte Präparat Molnupiravir ist in Großbritannien bereits seit vergangenem Donnerstag zugelassen. Es darf bei leichten bis mittelschweren Verläufen eingesetzt werden - wird sogar zu Hause eingenommen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende Oktober angekündigt, den Einsatz von Molnupiravir zu prüfen. Auch die US-Behörde FDA hat ein Zulassungsverfahren für das Mittel eingeleitet. Die EMA prüft zudem sieben weitere mögliche Corona-Mittel.
(raer/afp/dpa)
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