Berlin. Der Langenscheidt-Verlag kürt jährlich das “Jugendwort des Jahres“. Der Gewinner des Jahres 2021 ist buchstäblich zum Fremdschämen.

Der Langenscheidt-Verlag hat das "Jugendwort des Jahres 2021" verkündet: Das Wort "cringe" hat es geschafft, auf dem ersten Platz zu landen. Der Ausdruck steht in der Jugendsprache für Fremdscham oder generell für etwas Peinliches. Wortwörtlich übersetzt bedeutet das englische Verb "to cringe" so viel wie zusammenzucken, schaudern oder sich ducken, wird aber auch dort im Zusammenhang mit peinlichen Erlebnissen verwendet.

Ausgewählt wurde das Wort nach einem dreistufigen Onlinewahlverfahren. Jugendliche konnten Begriffe vorschlagen und anschließend über ihre Favoriten abstimmen. Ein Verlagsgremium trägt dafür Sorge, dass die Begriffe keinen diskriminierenden oder sexistischen Bezug haben.

"Jugendwort des Jahres": 2020 gewann das Wort "lost"

Die Wahl zum "Jugendwort des Jahres" gibt es seit 2008. Im vergangenen Jahr wurde "lost" zum Jugendwort gekürt. Wörtlich übersetzt bedeutet "lost" auf Deutsch "verloren". In der Jugendsprache ist die Bedeutung aber etwas anderes: Laut Verlag bezeichnet man damit jemanden, der "ahnungslos, unsicher oder unentschlossen ist". Bei der vergangenen Wahl wurden insgesamt mehr als eine Million Stimmen abgegeben.

Im Jahr 2019 wurde kein Jugendwort gekürt - Grund dafür waren grundlegende Umwälzungen in der Verlagslandschaft. Die Gewinner der vergangenen Jahre im Überblick:

  • 2018: Ehrenmann/Ehrenfrau (jemand, der etwas Besonderes für eine andere Person tut)
  • 2017: "I bims" ("Ich bin's")
  • 2016: "Fly sein" (abgehen)
  • 2015: "Smombie" (jemand, der nur auf sein Smartphone starrt)
  • 2014: "Läuft bei dir" (alles super, auch im ironischen Sinne)
  • 2013: "Babo" (Boss, Anführer, Chef)
  • 2012: "Yolo" ("You only live once" - eine Aufforderung, alle Chancen im Leben zu nutzen)
  • 2011: "Swag" (lässig-coole Ausstrahlung)
  • 2010: "Niveaulimbo" (ständiges Absinken des Niveaus)
  • 2009: "hartzen" (faul herumhängen)
  • 2008: "Gammelfleischparty" (Ü-30-Party)

(raer/afp)