Santa Fe. Schauspieler Alec Baldwin lässt nach dem tödlichen Schuss auf seine Kamerafrau alle Projekte ruhen. Derweil gibt es neue Erkenntnisse.

Im Fall der von ihm offenbar versehentlich erschossenen Kamerafrau Halyna Hutchins am Filmset hat US-Schauspieler Alec Baldwin erste Konsequenzen gezogen. Alle anderen Projekte lasse er vorerst ruhen, berichtet das "People"-Magazin unter Berufung auf eine Quelle. Baldwin wolle sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, sich etwas Zeit für sich selbst nehmen und sich "neu zentrieren", hieß es.

Am Samstag traf er sich laut einem Bericht der "New York Post" mit Halyna Hutchins' Familie. Der 63-jährige Schauspieler wurde in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) mit dem Witwer der Kamerafrau, Matthew, und dessen neunjährigem Sohn Andros beim Frühstück in einem Hotel gesehen. Fotos zeigen ihn, wie er einen leeren Gepäckwagen schiebt.

Alec Baldwin: Augenzeuge berichtet von Treffen mit Hutchins' Familie

"Seine Körpersprache war die eines geschlagenen Mannes. Er war zusammengesunken, er sah gealtert aus", zitiert die Zeitung einen Augenzeugen. Baldwin war ganz in Schwarz gekleidet. Er umarmte die beiden. Laut dem Bericht hatten die drei die Nacht von Freitag auf Samstag in demselben Hotel verbracht. Zuvor soll es bereits am Freitag eine kleine private Trauerfeier für Halyna Hutchins gegeben haben, an der auch Baldwin teilgenommen hatte.

Unterdessen konzentrieren sich die Ermittlerinnen und Ermittler auf die Waffenmeisterin des Drehs. Hannah Guiterrez-Reed ist laut einem vorläufigen Untersuchungsbericht während des Drehs für die Sicherheit der Requisitenwaffen verantwortlich gewesen. Regieassistent Dave Halls hat demnach dem Schauspieler Alec Baldwin die Waffe mit der scharfen Munition überreicht - mit der Information "cold gun", "nicht scharf".

Guiterrez-Reed ist erst 24 Jahre alt und hatte zuvor Bedenken geäußert, ob sie einer so großen Verantwortung wie bei dem Baldwin-Western "Rust" gewachsen sei. Während der Dreharbeiten hatte es bereits Proteste von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegeben, die sich auch gegen die Arbeitsbedingungen am Set richteten.

(mja)