Berlin. Sechs Wochen lag die Ski-Legende nach einem Zeckenbiss in der Klinik. Nun hat er über seinen dramatischen Krankheitsverlauf gesprochen.

Die Gefahr lauerte im Wald: Christian Neureuther wurde im Sommer bei Holzarbeiten von einer Zecke gebissen. Der ehemalige alpine Skirennläufer und Weltcup-Gewinner infizierte sich mit der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Das Virus kann tödliche Folgen haben. In der „Bild am Sonntag“ hat Neureuther nun geschildert, wie er die Krankheit erlebt hat.

Ihm sei der Zeckenstich erst später aufgefallen. „Erst ein paar Wochen nach dem Holzmachen ging es mir nicht gut. Ich dachte, es sei eine Gürtelrose“, erklärte der einseitige Profisportler. Auf Anraten seines Sohnes sei er dann schließlich ins Krankenhaus in Garmisch-Partenkirchen gefahren. „Ich hatte verdammtes Glück“, so der 72-Jährige.

Denn die Ärzte diagnostizierten eine Hirnhautentzündung. Neureuther musste in der Folge an den Tropf, litt unter Sprachstörungen. „Mein Gehirn funktionierte nicht mehr richtig. Vor meinen Augen schwamm alles von links nach rechts. Der Schwindel war Wahnsinn. Nachts, als ich zur Toilette musste, hat’s mich richtig an die Wand geschlagen. Ich konnte mich nicht aufrecht halten“, sagte er gegenüber der Bild.

Christian Neureuther: „Bis heute habe ich starke Rückenschmerzen“

Sein Aufenthalt in der Klinik inklusive Reha waren nach sechs Wochen vorbei. Die Nachwirkungen sind geblieben. Neureuther: „Bis heute habe ich starke Rückenschmerzen. Den Kopf zu drehen fällt mir immer noch nicht leicht.“ Auch sechs Kilo habe er seitdem verloren. Aber er gibt sich optimistisch, „das wird schon wieder.“

Dem Zeitungsbericht zufolge war vor allem der Rückhalt der Familie eine wichtige Stütze. „Ich war eigentlich nie verzweifelt während dieser schlimmen Phase. Wir als Familie haben gesagt: Wir schaffen das. Ich hatte die allerbesten Ärzte, meine Rosi (Rosi Mittermeier, Ehefrau von Christian Neureuther, Anm. d. Red.), unsere Kinder und die Enkel.“

Impfung gegen FSME möglich

Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) berichtet, erkranken in Deutschland zwischen 200 und 704 Menschen an FSME pro Jahr. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder sich dort aufhalten, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Die Krankheit tritt vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sowie den südlichen Teilen Hessens, Thüringens und Sachsens auf.