Darmstadt. Bläulich verfärbte Extremitäten, Opfer in Lebensgefahr: Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag in Darmstadt ermittelt die Mordkommission.

Nachdem es am Montag einen mutmaßlichen Giftanschlag an der Technischen Universität Darmstadt (TU) gegeben hat, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen versuchten Mordes. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, sei eine 40-köpfige Mordkommission mit dem Namen "Licht" eingerichtet worden.

Sechs Menschen vom Campus Lichtwiese waren am Montag mit Vergiftungserscheinungen wie Unwohlsein und Verfärbungen der Extremitäten in Kliniken eingeliefert worden, ein 30-jähriger Student schwebte in Lebensgefahr. Zusammen mit einem weiteren Betroffenen war er in ein Krankenhaus in Frankfurt am Main gebracht worden.

Am Dienstag sagte TU-Kanzler Manfred Efinger, dass es ihnen bereits besser gehe. "Nach unseren Informationen werden beide heute bereits entlassen." Die Universität geht von einem Giftanschlag aus. "Wir sind erschüttert angesichts der offensichtlichen Straftat, die sich an unserer Universität ereignet hat", sagte die Präsidentin der Hochschule, Tanja Brühl, am Dienstag.

Das Gebäude, in dem es zu dem Vorfall gekommen sei, habe noch eine alte Schließanlage. Daher sei nicht nachvollziehbar, wer am Wochenende oder am Montag das Gebäude betreten habe, sagte Efinger.

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Uni Darmstadt: Verdächtige Stoffe in Lebensmitteln gefunden

Wie das Polizeipräsidium Südhessen am Dienstag mitteilte, seien verdächtige Stoffe in Lebensmitteln gefunden worden, die zuvor auf dem Uni-Campus sichergestellt worden waren. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Milch-Packungen und Wasserbehälter zwischen Freitag und Montag mit dem Stoff versetzt wurden.

Um welchen Giftstoff es sich handelte, blieb zunächst unklar. "Mittlerweile haben wir da auch einen Befund, allerdings können wir diesen aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht benennen, weil es sich um Täterwissen handelt", sagte Staatsanwalt Robert Hartmann am Dienstag vor Journalisten.

Es wird weiterhin dazu geraten, auf dem Campus Lichtwiese nur Lebensmittel zu verzehren, die jederzeit unter Aufsicht aufbewahrt worden seien. Laut der Polizei gibt es aktuell aber keine akute Gefährdung mehr.

(lhel/dpa)