Berlin. Im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl von 2019 wurde jetzt ein 23-Jähriger festgenommen. Vom Schatz gibt es weiter keine Spur.

Rund ein Jahr und neun Monate nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden wurde nun ein sechster Verdächtiger von den Ermittlern gefasst. Der 23-Jährige wurde am Donnerstag in einer Berliner Wohnung festgenommen. Das teilten die Staatsanwaltschaft und Polizei in der sächsischen Hauptstadt mit. Auch er soll demnach unmittelbar an dem nächtlichen Museumseinbruch beteiligt gewesen sein.

Laut Ermittlern sind damit nun alle mutmaßlich direkt an der Tat beteiligten Verdächtigen verhaftet worden. Vier Verdächtige waren schon Ende 2020 gefasst worden, ein fünfter im Mai dieses Jahres. Daneben wird noch gegen mehrere Beschuldigte wegen Beihilfe ermittelt, etwa weil sie das Museum im Vorfeld des Einbruchs im November 2019 ausgespäht haben sollen.

Diebstahl in Dresden: Täter drangen durch Fenster in das Grüne Gewölbe ein

Damals waren die Täter durch ein Fenster in das Grüne Gewölbe im Residenzschloss der sächsischen Hauptstadt eingedrungen. Binnen wenigen Minuten stahlen sie historischen Juwelenschmuck aus dem 18. Jahrhundert von großem Wert aus einer Vitrine. Anschließend flohen sie mit einem Auto, das sie später in Brand setzten. Der Coup löste auch international erhebliche Aufmerksamkeit aus.

Schmuckstücke, die beim Kunstdiebstahl im Grünen Gewölbe 2019 entwendet wurden.
Schmuckstücke, die beim Kunstdiebstahl im Grünen Gewölbe 2019 entwendet wurden. © dpa

Eine Sonderkommission der sächsischen Polizei ermittelt seitdem. Die direkten Verdächtigen sind zwar nun alle gefasst - doch die Juwelen wurden bislang nicht gefunden. Die Verdächtigen in dem Fall stammen aus dem kriminellen sogenannten Clanmilieu der Hauptstadt. Alle sechs Beschuldigten wurden in Berlin gefasst.

Die Ermittlungen würden „aufgrund des Umfangs und der Komplexität des Sachverhalts“ weiterhin „erhebliche Zeit in Anspruch nehmen“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der am Morgen gefasste Verdächtige sollte noch im Laufe des Donnerstags nach Dresden gebracht und einem Haftrichter vorgeführt werden.

(fmg/afp)