Berlin. Ostsee-Urlauber treffen wegen warmer Temperaturen häufig auf Meerasseln. Was im Ernstfall zu tun ist und wie gefährlich die Tiere sind.

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Sie sind bis zu drei Zentimeter groß, am Strand übersieht man sie leicht – doch wenn sie sich an Armen und Beinen des unbedarften Badegastes festklammern, kann das sehr unangenehm sein. Die Rede ist von Meerasseln. Laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ klagen immer mehr Ostsee-Urlauber über schmerzhafte Bissen.

Wie das Land Schleswig-Holstein auf seiner Website erklärt, kommt die „Baltische Meerassel“ häufig an Ostseestränden vor. Es gibt sie aber auch an der Nordsee. Zu erkennen ist sie an ihrem dreigezackten Hinterteil. Deshalb nennt man sie umgangssprachlich auch „Dreispitzige Assel“. Weil die Ostsee gerade sehr warm ist, fühlen sich die Asseln dort besonders wohl.

Ostsee: Meerasseln klammern sich an Menschen fest

Eigentlich leben Meerasseln auf dem Meeresboden zwischen Seegras und Algen. Dort ernähren sie sich von absterbenden Pflanzen. Doch bei heftigeren Stürmen und starkem Wellengang werden Algen und Seegräser vom Meeresboden abgerissen und an den Küsten zusammengetrieben, erklärt das schleswig-holsteinische Landesamt für soziale Dienste.

Mit den Pflanzen werden auch die Meerasseln an den Strand gespült. Die Tierchen versuchen prompt, sich an allem festzuklammern, was sich im Wasser befindet – auch an Armen und Beinen von Badeurlaubern. So entsteht das Gefühl, gebissen zu werden.

Zuständige Behörde: Asseln sind „ungefährlich und harmlos“

Die Behörde gibt allerdings Entwarnung: Zwar fühle es sich etwas unangenehm auf der auf Haut an, wenn die Asseln zugriffen. Davon abgesehen seien die Tiere aber „ungefährlich und harmlos“.

„Wenn die Asseln sich nicht von selbst wieder ablösen, können sie vorsichtig mit den Händen abgestreift werden, damit keine Hautrötungen entstehen“, lautet die Empfehlung. Bei starken Reaktionen rät das Amt, die betroffenen Stellen mit einer Juckreiz-stillenden oder antiseptischen Salbe behandeln.

Meerasseln sind nützlich für das Ökosystem im Meer

Übrigens: Meerasseln sind sogar sehr nützlich für das Ökosystem im Meer. Laut dem schleswig-holsteinischen Landesamt für soziale Dienste verwerten sie das abgestorbene Pflanzenmaterial und die darauf sitzenden Bakterien und Pilze. Außerdem zählen sie zu den Lieblingsspeisen vieler Fische. (kat)