Dunstable/Berlin. In England sind zwei Braunbären aus ihrem Gehege ausgebrochen. Sie attackierten ein Wildschwein - und wurden zur Sicherheit erschossen.

Die Freiheit währte nicht lang: In England sind zwei Braunbären in einem Zoo erschossen worden, nachdem sie aus ihrem Gehege ausgebrochen waren. Den zwei Weibchen war es im Whipsnade Zoo in Dunstable rund 40 Kilometer nordwestlich von London gelungen, über einen bei starkem Wind umgestürzten Baum ins benachbarte Gehege zu klettern. Dort attackierten sie ein Wildschwein.

Der Zoo hatte nach eigenen Angaben bei dem Vorfall am Freitag keine andere Wahl, als die Bären "einzuschläfern", da die Tiere eine unmittelbare Bedrohung für Menschen dargestellt hätten. Man habe direkt eingreifen müssen, damit die Bären nicht aus dem Wildschweingehege gelangten, das nur mit einem niedrigen Zaun ausgestattet sei. Unter anderen schreibt der "Guardian" von einer Tötung der Tiere durch Erschießen.

Bären in England ausgebrochen: Warum keine Betäubung?

Eine Betäubung der Braunbären wäre keine Option gewesen: Sie hätte erst nach 20 Minuten gewirkt, und während dieser Zeit könnten die Tiere unberechenbar und aggressiv werden – "anders als es oft im Fernsehen aussieht", heißt es in der Stellungnahme des Zoos.

Die getöteten Tiere Snow White ("Schneewittchen") und Sleeping Beauty ("Dornröschen") lebten laut BBC mit einem dritten Bärenweibchen im Gehege: Das Tier namens Cinderella ("Aschenputtel") war allerdings nicht zu den Wildschweinen herübergeklettert und blieb deshalb am Leben.

Noch ein weiteres Tier hatte Glück im Unglück: Das angegriffene Wildschein überlebte den Vorfall. Es wurde dem Statement des Zoos zufolge von Tierärzten versorgt, nachdem die Bären getötet wurden.

(raer/mit dpa)

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