Berlin. Der Fitnesspionier Werner Kieser ist tot. Er starb im Alter von 80 Jahren an Herzversagen. Sein Unternehmen betrieb 160 Sportstudios.

Werner Kieser wurde lange Jahre in einem Atemzug mit Training für Rücken und Muskeln genannt. Jetzt ist der Schweizer im Alter von 80 Jahren gestorben – an Herzversagen.

„Die Alten werden zu Tode geschont“, oder „Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz“ – mit diesen Sprüchen warb Kieser für sein effizientes Krafttraining an Maschinen. Er unterstrich stets, dass dieses wissenschaftlich fundiert und medizinisch kontrolliert werde.

Im Jahr 1966 eröffnete der gelernte Schreiner und Amateurboxer sein erstes Fitnessstudio. Anlass für die Beschäftigung mit dem Kraftsport war der Kieser Training AG zufolge eine Verletzung, die er mit Hantelübungen binnen weniger Tagen kurierte. Auch interessant: Viele Fitnessstudios kämpfen wegen Corona ums Überleben

Das Spartanische wurde zum Markenzeichen

Legendär wurde Kieser für das Spartanische seiner Studios. Da gab es irgendwann keine Saunen mehr, keine Vitamine oder Proteine. Das alles, so der Schweizer, bräuchten die Kundinnen und Kunden nicht. Sie sollten sich auf die Stärkung ihrer Muskulatur konzentrieren. Lesen Sie dazu auch: Sport ist gesund: So kann Muskelaufbau das Leben verlängern

1997 veröffentlichte Kieser einen provokanten Ratgeber. Er hieß „Die Seele der Muskeln. Krafttraining jenseits von Sport und Show“. Was er anbiete, schrieb der Schweizer, sei „Körperhygiene“, seine Studios seien „Produktionsstätten für Magermasse (Muskeln und Knochen)“. Das Buch wurde zum Bestseller. Sein Erfolg hat viel mit den dort geäußerten Ansichten zu tun: Kieser wollte aufräumen mit einem Volksleiden, dem „Rückenproblem“.

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Bis zum letzten Tag sei Werner Kieser aktiv gewesen und habe an neuen Kräftigungsmöglichkeiten herumgetüftelt, teilte die Kieser Training AG mit. Den Angaben zufolge betreibt das Unternehmen derzeit 160 Fitnessstudios mit Schwerpunkt in der Schweiz, in Deutschland und Österreich. (kai/dpa)