Düsseldorf. Fußballprofi Metzelder muss sich vor Gericht verantworten - wegen Fotos von sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Was auf ihn zukommt.

Fast hundert Journalisten haben sich angemeldet, weil sie den Prozess vor Ort begleiten wollen. Es sind zu viele. 28, pandemiegerecht verteilt auf Gerichtssaal und Nebenraum, werden nun am Donnerstag im Düsseldorfer Amtsgericht ab 9.30 Uhr sitzen, wenn Christoph Metzelder sich verantworten muss. Angeklagt ist er „wegen des Unternehmens, einer anderen Person Besitz an kinderpornografischen Schriften zu verschaffen, in 29 Fällen und Besitzes kinderpornografischer und jugendpornografischer Schriften in einem weiteren Fall“.

Also wegen sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler, in Gesellschaft, Politik und Kirche perfekt vernetzt, Träger des Bundesverdienstkreuzes, weil er sich für die Rechte der Kinder mit seiner Stiftung so vorbildlich engagierte, im Besitz von solchen Bildern? Es kann niemanden überraschen, wie groß das öffentliche Interesse an dem Fall ist.

Metzelder muss das Urteil der Gesellschaft stärker fürchten

Metzelder und seinen Anwälten war genau das freilich von jenem Septembertag 2019 an bewusst, da Ermittler ihn in der Sporthochschule Hennef aufsuchten und ihn über die Vorwürfe aufklärten, Bilder von sexualisierter Gewalt gegen Kinder an drei Frauen verschickt zu haben, Handy, Computer und Laptop beschlagnahmten. Das hätte sich zweifellos dezenter regeln lassen, zumal neben der Polizei auch ein „Bild“-Reporter gleich mit von der Partie war.