Dresden. Ein Syrer und „Gotteskrieger“ attackiert in Dresden ein Paar mit dem Messer. Ein Mann stirbt. Sein Freund sagt vor Gericht aus.

An vieles kann er sich nicht erinnern, „da bin ich auch froh drum“, sagt Oliver L. (54). Von dem Tag, der seinem Leben jäh eine brutale Wende gab, hat er sich bis heute nicht gänzlich erholt. Körperlich schon, seelisch nicht.

Vor dem Dresdner Oberlandesgericht muss er an diesem Freitag nicht erscheinen. Der Vorsitzende Richter Hans Schlüter-Staats erspart ihm die Gegenüberstellung mit dem mutmaßlichen Mörder von L.'s. Lebensgefährten Thomas L. (55). Über Video erzählt Oliver L. von jenem Abend des 4. Oktober 2020, als ein 20-Jähriger Syrer beide Männer in der Dresdner Rosmaringasse mit Messern angriff.

Anfangs stockt ihm die Stimme, aber der Richter befragt ihn schonend, der Zeuge fängt sich. Nach knapp 45 Minuten ist die Vernehmung beendet.

Mord in Dresden: Zeuge kann sich kaum erinnern und will vergessen