In Frankreich ist eine neue Corona-Mutante entdeckt worden - die nur schwer bis gar nicht durch PCR-Tests nachgewiesen werden könne.

  • Es gibt wieder eine neue Coronavirus-Mutation - sie wurde erstmals in Frankreich festgestellt
  • Die Gesundheitsbehörden sind wegen der neuen Variante alarmiert
  • Das liegt auch daran, dass man sie nur schwer bis gar nicht mit PCR-Tests nachweisen kann

Eine neue Corona-Mutation bereitet Experten Sorgen: Wie die Generaldirektion des französischen Gesundheitsministeriums in einer Pressemitteilung bekanntgegeben hat, haben französische Behörden eine Variante entdeckt, die nicht eindeutig durch PCR-Tests nachgewiesen werden könne.

Am 13. März seien in Lannion in der Bretagne 79 Covid-19-Fälle aufgetreten. Die "bretonische Variante" sei bei acht Personen nachgewiesen worden. Diese hätten typische Symptome verspürt - PCR-Tests seien allerdings nur schwach positiv bis negativ ausgefallen. Lediglich durch Blutuntersuchungen und Sequenzierungen der Abstriche habe sich herausgestellt, dass die Patientinnen und Patienten in der Tat mit dem Coronavirus infiziert gewesen seien.

"Bretonische Mutante": Wie gefährlich ist sie?

Die Variante habe sich, ähnlich wie die kalifornische Corona-Mutante, aus dem Typ 20C entwickelt. Die neue Form trage "unter anderem neun Mutationen im Spike-Protein".

Videografik: So mutieren Viren

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    Die Risiken, die mit dieser Variante einhergehen, könne man noch nicht genau einordnen. "Die ersten Analysen dieser neuen Variante lassen nicht den Schluss zu, dass sie ernster oder übertragbarer ist als das ursprüngliche Virus", sagte das französische Gesundheitsministerium. Demnach wurde die Mutante zunächst als "Variant under Investigation" eingestuft, also als eine genau zu beobachtende Variante.

    Zweifel an Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe bei Mutanten

    Durch die starke Mutationsfähigkeit von Sars-CoV-2 haben Experten bezüglich der Schutzwirkung der Impfstoffe Bedenken. Das "Ärzteblatt" zitierte eine Studie der Universität Witwatersrand aus Johannesburg, die ergab, dass das Vakzin von Astrazeneca beispielsweise nur noch mit einer Wirksamkeit von 10,4 Prozent vor milden bis moderaten Covid-Erkrankungen durch die südafrikanische Variante schützt.

    Aus diesem Grund sei es laut Studienleiter Shabir Madhi zwingend notwendig, eine "zweite Generation" von Impfstoffen zu entwickeln. Zukünftige Vakzine müssten so konzipiert sein, dass sie auch vor "sich konstant entwickelnden" Varianten des Virus schützen.

    Französische Corona-Mutation: Einzug in Deutschland soll gestoppt werden

    Frankreich hat bereits auf den Ausnahmezustand reagiert: Wegen der steigenden Fallzahlen und Neuinfektionen mit Mutationen soll mehr getestet werden. Auch die Impfkampagne soll ausgebaut werden.

    Gemäß der Coronavirus-Schutzverordnung besteht außerdem ein Beförderungsverbot im grenzüberschreitenden Eisenbahn-, Bus-, Schiffs- und Flugverkehr für Personen aus Virusvarianten-Gebieten nach Deutschland. Zuletzt hatte man vor Grenzkontrollen absehen wollen.