Athen. Fourni, Chalki, Lipsi oder Gavdos: Dutzende kleine griechische Inseln versprechen einen Urlaub mit Traumstränden, aber ohne Corona.

Mykonos, Rhodos und Santorin: Wer kennt sie nicht, diese Inseln, die über Jahrzehnte Millionen Touristen anlockten? Aber was ist mit Fourni, Chalki und Errikousa? Das sind drei von mehr als drei Dutzend kleinen griechischen Inseln, deren Bevölkerung bereits jetzt vollständig gegen Corona geimpft ist oder in Kürze geimpft sein wird.

Mit dem Stempel „covidfrei“ empfehlen sich diese Inseln jetzt als Urlaubsziele für Menschen, die auch mal abseits der großen Luxushotels Entspannung finden wollen.

Rund um den Globus wütet das Corona-Virus, aber dieses kleine Eiland hat es bisher verschont. Die Rede ist von Lipsi, einer griechischen Insel, die zusammen mit mehreren unbewohnten anderen kleinen Inseln eine Gemeinde in der Region der Südlichen Ägäis bildet. „Bei uns gab es seit dem Beginn der Pandemie keine einzige Infektion“, berichtet Bürgermeister Fotis Mangos. Mehr zum Thema: Corona: Griechenland wirbt für Homeoffice in der Sonne

Sandstrände, versteckte Buchten und kristallklares Wasser

Damit das so bleibt, werden die knapp 800 Einwohner jetzt gegen Covid-19 geimpft. Die erste Injektion haben sie bereits bekommen, die zweite folgt in Kürze. „Jetzt freuen wir uns auf eine bessere Tourismussaison“, so Mangos.

Fünf-Sterne-Hotels und Luxusboutiquen sucht man auf der nur knapp 16 Quadratkilometer kleinen Dodekanes-Insel vergeblich. Die Anreise mit der Fähre aus dem 173 Seemeilen (320 km) entfernten Piräus dauert acht Stunden.

Einsamkeit pur: Auch Fourni gilt als coronafrei und lockt die Touristen.
Einsamkeit pur: Auch Fourni gilt als coronafrei und lockt die Touristen. © iStock

Dafür verwöhnt Lipsi seine Besucher mit einsamen Sandstränden, versteckten Buchten und kristallklarem Wasser. Lipsi ist nur eine von Dutzenden griechischen Trauminseln, die jetzt mit dem Prädikat „covidfrei“ um Urlauber werben. Auch interessant: Mallorca: Corona-Reisewarnung fällt weg – Buchungen steigen

Einreise nur mit Impfung oder negativem Test

Während in Griechenland generell nach Altersgruppen geimpft wird, ging man auf den kleinen Inseln einen anderen Weg. Dort werden alle Bewohner auf einmal geimpft. Ein Weg, so die Verantwortlichen, damit sich Urlauber in diesem Sommer dort besonders sicher fühlen.

Mitte Mai will Griechenland die Saison eröffnen. Einreisen darf aber nur, wer entweder eine Impfung absolviert hat, Corona-Antikörper nachweisen kann oder einen aktuellen negativen PCR-Test mitbringt.

Der besondere Reiz dieser Kleinode besteht darin, dass sie abseits der großen Touristenströme liegen. Wie Kastelorizo, Griechenlands östlichste Insel. Das neun Quadratkilometer große Eiland liegt 125 Kilometer östlich von Rhodos vor der türkischen Südküste.

Die rund 500 Einwohner waren die ersten griechischen Inselbewohner, die schon im Januar beide Impfungen bekamen. 90 Prozent der Menschen leben vom Tourismus. Im Sommer beherbergt die Insel oft doppelt so viele Urlauber wie Einheimische. Lesen Sie hier: Corona: Gibt es eine Chance für den Osterurlaub 2021?

Abenteuerlust und besonderes Insel-Feeling

Wer Lust auf den Besuch einer puren Idylle hat, hat die Wahl: Auch die Bewohner der Inseln Meganisi, Kastos, Thymena, Kalamos, Fourni und Inousses sind bereits komplett geimpft. In Kürze abgeschlossen werden die Impfungen auf Folegandros, Sikinos, Pserimos und Antipaxi.

Alle Inseln eint die Gemeinsamkeit: Sie haben keine Flugplätze und sind allein per Fährschiff erreichbar, manche nur ein oder zwei Mal pro Woche. Es gibt keine exklusiven Designershops und keine schicken Nachtklubs.

Nichts also für All-inclusive-Freuden. Wer auf diesen kleinen Eilanden Urlaub machen will, braucht eine Portion Abenteuerlust. Belohnt werden die Reisenden mit einem unvergleichlichen Insel-Feeling. Zum Beispiel auf Gavdos. Die kleine Insel liegt im Libyschen Meer 40 Kilometer vor der Küste Kretas und gilt als südlichster Punkt Europas. Lesen Sie hier: Trotz Corona: Minister Müller wirbt für Tourismus in Afrika

Von Chora Sfakion an der Südküste Kretas erreicht man Gavdos mit einer Autofähre in knapp vier Stunden. Hier leben etwa 100 Menschen. Die Sandstrände von Gavdos sind wunderschön und menschenleer. Tavernen locken mit griechischem Wein und Moussaka.

Nur manchmal geht ein sehr scharfer Wind – und es kann passieren, dass die Fährverbindung eingestellt wird.