Los Angeles. In den USA wurden die Grammys verliehen. Beyoncé knackte dabei eine historische Marke und teilt einen Preis mit ihrer Tochter Blue.

In der Nacht zu Montag wurden in Los Angeles die alljährlichen Grammys verliehen. Mit der Rekordzahl von insgesamt 28 Auszeichnungen ist die US-Sängerin Beyoncé dabei zur Königin der Grammys aufgestiegen - und feierte gleichzeitig den allerersten Preis für ihre neunjährige Tochter Blue Ivy.

„Ich weiß, dass meine Tochter zuschaut. Blue - Glückwunsch“, sagte Beyoncé bei der knapp vierstündigen Gala, die live im Fernsehen übertragen wurde. „Ich bin stol, deine Mama zu sein.“ Blue Ivy Carter gewann gemeinsam mit ihrer Mutter in der Kategorie „Bestes Musikvideo“ für „Brown Skin Girl“. Beyoncé wurde außerdem noch mit drei weiteren Grammys ausgezeichnet und hat damit nun mehr Preise als jede andere Frau in der Geschichte der Grammys eingeheimst.

Beyonce erscheint im Publikum, bevor sie den Preis für den besten Rap-Song für «Savage» bei den 63. jährlichen Grammy Awards im Los Angeles Convention Center entgegennimmt.
Beyonce erscheint im Publikum, bevor sie den Preis für den besten Rap-Song für «Savage» bei den 63. jährlichen Grammy Awards im Los Angeles Convention Center entgegennimmt. © Chris Pizzello/Invision/AP/dpa | Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Beyoncé steigt zur Queen der Grammys auf

Die 28. Auszeichnung gewann die 39-Jährige, die mit neun Nominierungen als Favoritin in die Gala gegangen war, in der Kategorie „Beste R&B-Performance“ für „Black Parade“. „Ich fühle mich so geehrt“, sagte die Sängerin. Es sei eine „magische Nacht“. Bislang hatte die US-Bluegrass-Sängerin Alison Krauss mit ihren 27 Grammys den Rekord bei den Frauen gehalten. Die insgesamt meisten Grammys, nämlich 31, hat der 1997 gestorbene ungarisch-britische Dirigent Georg Solti eingesammelt.

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Auch alle anderen Preise in den Königskategorien gingen bei der diesjährigen Gala an Frauen: Taylor Swift gewann mit „Folklore“ die Auszeichnung für das „Album des Jahres“ - und bedankte sich bei den Fans und bei ihrem Freund Joe Alwyn. „Ich hatte die beste Zeit dabei, mit dir in der Quarantäne Songs zu schreiben.“ Es war bereits ihr dritter Sieg in dieser Kategorie. Vorjahres-Abräumerin Billie Eilish bekam den Grammy für die „Aufnahme des Jahres“ für „Everything I Wanted.“

Taylor Swift hält im Presseraum ihren Preis für das Album des Jahres für
Taylor Swift hält im Presseraum ihren Preis für das Album des Jahres für "Folklore" bei den 63. jährlichen Grammy Awards im Los Angeles Convention Center in der Hand. © Jordan Strauss/Invision/AP/dpa | Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Corona: Grammys sind stark von der Pandemie geprägt

Die Gala war von der Corona-Pandemie geprägt: Auftritte und Preisübergaben fanden auf unterschiedlichen Bühnen statt, zum Teil unter freiem Himmel. Im Publikum saßen - mit teils ausgefallen dekorierten Masken und an weit voneinander entfernt aufgestellten Tischen - nur sehr wenige geladene Gäste, hauptsächlich die Musiker und deren Begleitung. Mehrere Preise wurden von Vertretern von Musik-Clubs aus verschiedenen US-Städten präsentiert, die teils seit Monaten nicht mehr öffnen können.

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Die Musik habe während der Pandemie „unsere Leben berührt und unsere Seelen gerettet“, sagte Moderator und Comedian Noah. „Wenn ihr schon lange nicht mehr auf einem Konzert wart, ich auch nicht - aber wir bringen die Konzerte jetzt zu euch.“ Die Grammys sollten die Menschen zusammenbringen, „wie es nur Musik kann - und Impfungen“. „Es ist großartig, hier zu sein - es ist großartig, überhaupt mal irgendwo zu sein“, sagte der frühere Beatles-Sänger Ringo Starr, der einen Preis verlieh.

Trevor Noah (l) und Ringo Starr stehen auf der Bühne bei den 63. Grammy Awards im Los Angeles Convention Center.
Trevor Noah (l) und Ringo Starr stehen auf der Bühne bei den 63. Grammy Awards im Los Angeles Convention Center. © Chris Pizzello/Invision/AP/dpa | Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Mangelnde Transparenz und Diversität - Kritik an den Grammys

Neben der Pandemie spielten auch die Proteste gegen Rassismus in den USA, die im vergangene Sommer nach dem Tod des Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz hochgekocht waren, bei der Gala immer wieder eine Rolle. „Diesen Kampf, den wir im Sommer 2020 in uns hatten? Lasst uns diese Energie beibehalten“, forderte die Sängerin H.E.R., nachdem sie den Preis in der Kategorie „Song des Jahres“ für ihre als Reaktion auf die Proteste geschriebene Hymne „I Can't Breathe“ bekommen hatte.

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Die Grammys gehören zu den begehrtesten Musikpreisen der Welt. Die 63. Verleihung der Auszeichnungen hätte ursprünglich bereits Ende Januar stattfinden sollen, wurde wegen der zugespitzten Corona-Lage in Los Angeles dann aber in den März geschoben. Über die Preisträger in mehr als 80 Kategorien entscheiden rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy.

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Überschattet wurde die Gala von schon seit längerem anhaltenden Debatten über Transparenz und Diversität bei der Preisvergabe. Der kanadische Sänger The Weeknd - der zu den derzeit erfolgreichsten Musikern gehört, aber nicht nominiert worden war - hatte schon im Vorfeld angekündigt, die Grammys künftig zu boykottieren. Auch der ebenfalls nicht nominierte Musiker Zayn Malik hatte die Grammys für mangelnde Transparenz und Diversität kritisiert - und trat während der Verleihung via Twitter nach: Die bisherigen Fortschritte reichten nicht aus. „Ich halte den Druck aufrecht“, schrieb Malik. „Wir müssen sicherstellen, dass wir die kreative Qualität von allen ehren und feiern.“

(dpa/amw)

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