Los Angeles / London. Im Interview mit Harry und Meghan wurden rassistische Zeilen aus britischen Artikeln gezeigt: Die Presse fordert inhaltliche Anpassung.

Der Streit zwischen den Royals und der britischen Presse kommt nicht zum Erliegen. Im großen Enthüllungs-Interview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey vergangenen Sonntag hatten Prinz Harry und Herzogin Meghan nicht nur herbe Anschuldigungen gegen die Königsfamilie geäußert – auch die britische Presse wurde heftig kritisiert.

Anhand eingeblendeter Auszüge von Medienberichten der "Daily Mail" wurde nicht nur verdeutlicht, dass Herzogin Kate in der Presse deutlich besser wegkommt als Meghan – der englischen Online-Zeitung wurden zudem rassistische Untertöne unterstellt. Bezüglich dieser Vorwürfe wird nun eine inhaltliche Anpassung des CBS-Gesprächs gefordert.

Rassismus-Vorwürfe: Associated Newspapers verlangt inhaltliche Anpassung

Dem US-amerikanischen Berichterstatter "Deadline" liegt ein Beschwerdebrief von Associated Newspapers, dem Herausgeber der Boulevard-Zeitung "Daily Mail", an die Firma ViacomCBS vor. In dem Schreiben wird ausdrücklich die Entfernung von "ungenauen, irreführenden und kontroversen" Inhalten verlangt.

Die Anwälte des britischen Medienunternehmens beklagten, in dem CBS-Spezial seien bearbeitete Bilder gezeigt worden, Überschriften seien gänzlich aus dem Kontext gerissen worden. Die Montagen der Zeitungsausschnitte in der TV-Produktion seien somit fälschlicherweise "als Beleg für die Behauptung verwendet, dass die Herzogin von Sussex von der britischen Presse rassistisch behandelt wurde". Sofern das polarisierende Interview erneut ausgestrahlt werden soll, seien die Szenen zu entfernen. Ein Statement von ViacomCBS steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus.

"Deadline" zufolge wurde das Enthüllungs-Interview bisher von 60 Millionen Menschen weltweit gesehen. Alleine bei der Premiere schalteten 17,1 Millionen Zuschauer ein.

Herzogin Meghan war bereits in einen Rechtsstreit mit Associated Newspapers verwickelt

Der aktuelle mediale Krach folgt auf einen Rechtsstreit, den Meghan höchstpersönlich mit Associated Newspapers geführt hatte. Auslöser waren Auszüge eines Briefes von der US-Amerikanerin an ihren Vater, Thomas Markle Sr., die "Daily Mail" und "Mail on Sunday" 2019 veröffentlicht hatten. Die einstige Schauspielerin empfand sich in den Berichten als falsch dargestellt und gewann den Rechtsstreit gegen das Medienhaus.