- Prinz Philip ist tot
- Der Ehemann von Königin Elizabeth II starb am Freitag auf Schloss Windsor
- Der Herzog von Edinburgh wurde 99 Jahre alt
- Er soll friedlich eingeschlafen sein
- Prinz Charles äußerte sich emotional über den Verlust seines Vaters
- Lesen Sie hier vom bewegten Leben des Prinzgemahls
Prinz Philip ist tot. "Mit tiefer Trauer hat Ihre Majestät, die Königin, den Tod ihres geliebten Mannes, Seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Philip, Herzog von Edinburgh, bekannt gegeben", teilte das britische Königshaus am Freitagmittag. Der Duke of Edinburgh wurde 99 Jahre alt. Am Freitagmorgen ist er friedlich im Windsor Castle verstorben – im Beisein der Queen, wie die britische Presse berichtet.
"Die königliche Familie trauert gemeinsam mit Menschen auf der ganzen Welt um seinen Verlust", heißt es in dem offiziellen Statement weiterhin. Lesen Sie auch: Prinz Philip: Welche Details zur Beerdigung bekannt sind
Prinz Charles äußerte sich am folgenden Tag mit emotionalen Worten zum Tod seines Vaters. „Mein lieber Papa war ein ganz besonderer Mensch, der, wie ich denke, vor allem überwältigt wäre von der Reaktion und den bewegenden Dingen, die über ihn gesagt wurden, und was das betrifft, sind wir, meine Familie, zutiefst dankbar für all das. Es wird uns durch diesen besonderen Verlust und diese besonders traurige Zeit tragen.“
Prinz Philip: Stets zwei Schritte hinter ihr
Es gibt diesen einen Satz von Prinz Philip, der sein Wesen, ja sein ganzes Leben beschreibt. "Als Ehemann einer Königin, schien mir, war es meine oberste Pflicht, ihr nach bestem Vermögen zu dienen", sagte er anlässlich seines 90. Geburtstags in einem TV-Interview. Pflichtbewusst, ehrergeben, standesbewusst und zu hohem Verzicht bereit. Erst 2017 hatte der Prinzgemahl diese Pflicht niedergelegt und von da an kaum noch öffentliche Auftritte wahrgenommen. Bis dahin, für mehr als 70 Jahre, war er der treue Begleiter von Queen Elizabeth II., stets zwei Schritte hinter ihr, immer in der zweiten Reihe. Lesen Sie auch: Tod von Prinz Philip: Harry und Meghan bekunden Trauer
Prinz Philip: Seine letzten Lebensjahre
Schon seit Jahren beobachtete die Welt besorgt den Gesundheitszustand von Prinz Philip. Im Januar 2019 hatte er einen Autounfall, bei dem er mit dem Schrecken davon kam. Im Dezember 2019 wurde der Gatte der Queen dann vier Tage lang in einem Krankenhaus in London beobachtet und behandelt, weil er sich schwach fühlte. An Heiligabend wurde er entlassen, um das Weihnachtsfest mit seiner Familie zu verbringen.
Die letzten Jahre verbrachte der 99-Jährige auf dem Landsitz Sandringham oder auf Schloss Windsor, wohin er auch zu Beginn der Corona-Pandemie gebracht wurde, um sich vor dem Coronavirus abzuschirmen. Zuletzt war er Mitte Februar in eine Londoner Privatklinik eingeliefert worden. Einige Tage später überstand er im St. Bartholomew’s Hospital einen Eingriff am Herzen. "Erfolgreich", wie damals der Buckingham Palast mitteilte. Danach wurde er wieder in das Edward VII’s Krankenhaus verlegt. Und kehrte Mitte März nach Hause zurück. Im Juni hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Prinz Philips royale Vorfahren
Das Leben von Prinz Philip begann turbulent. Er wurde 1921 auf der griechischen Insel Corfu geboren, als Sohn von Prinz Andrew von Griechenland und Dänemark und Prinzessin Alice von Battenberg. Das Anwesen, in dem die Familie lebte, war mondän, aber gemessen an damaligen Standards nicht modern. Weil seine Geburt nicht ganz unproblematisch war, musste Prinzessin Alice ihren Sohn auf dem Esstisch des Hauses gebären.
Bereits im nächsten Jahr war die Familie gezwungen zu fliehen und ihr geliebtes Heim hinter sich lassen. Prinz Philips Onkel, König Konstantin I. war während des Griechisch-Türkischen Kriegs entmachtet worden, zu bleiben, wäre zu gefährlich gewesen. Damals begann eine Odyssee der Heimatlosigkeit, Prinz Philip blieb als Kind nie lang an einem Ort, konnte nie Wurzeln schlagen. Was ihn aber schließlich zu dem Menschen machte, der er Zeit seines Lebens war. Hart zu sich, aber auch zu anderen.
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Prinz Philips militärisches Interesse erwachte schon im Internat
Philip besuchte verschiedene Schulen in Frankreich, Schottland und Deutschland, danach trat er in die Royal Navy ein. Es war der richtige Ort für ihn. Er liebte die Seefahrt. All seine Talente kamen hier zur Geltung. Schon im Internat in Schottland lernte er die Werte kennen, die ihn für eine militärische Laufbahn auszeichneten: Kameradschaft und Führungsstärke. Sein Onkel Lord Louis Mountbatten erkannte, zu was sein Neffe fähig war und vermittelte ein besonderes Treffen.
Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs besuchte sein anderer Onkel König Georg VI. das Royal Naval College in Dartmouth, mit dabei seine Tochter Elizabeth. Der hochgeschossene, gutaussehende Philip beeindruckte Elizabeth, die damals erst 13 Jahre alt war. Als er seine sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellte, soll die Thronfolgerin entzückt ausgerufen haben; "wie hoch er springen kann!" Die zwei begannen sich Briefe zu schreiben. Die Romanze wurde unterbrochen vom Zweiten Weltkrieg, den Philip im Dienst im Mittelmeer und im Pazifik verbrachte.
Queen Elizabeth II.: Die Geschichte ihrer Ehe
Manche Vertreter des britischen Establishments waren allerdings wenig erfreut über die Verbindung, sie hielten Philip für einen niederen Abkömmling aus einer etwas abgehalfterten Königsfamilie, noch dazu einer, die eher arm war. Zudem bestand die Sorge, dass die Verbindung mit einem "Ausländer", noch dazu mit Verbindungen zum deutschen Adel, bei den Briten nicht gut ankommen würde.
Doch um den Feindseligkeiten vor seiner Hochzeit mit Elizabeth vorzubeugen, gab Philip zunächst seine dänischen und griechischen Titel ab und nahm den Familiennamen seiner Mutter an: Mountbatten. Diesen Namen hatte sich die ursprünglich deutsche Adelsfamilie Battenberg während des Ersten Weltkriegs gegeben, als die anti-deutsche Stimmung im Land einen Höhepunkt erreichte.
Elizabeths Vater, König Georg VI, verlieh seinem künftigen Schwiegersohn einen Adelstitel: Herzog von Edinburgh. Elizabeth und Philip heirateten am 20. November 1947 in der Westminster Abbey.
Philip setzte sich mit Sprüchen oft in die Nesseln
Doch die Rolle als Gefährte der Monarchin nahm Philip als ein beengendes Korsett wahr. Den strikten Regeln folgte er nur widerwillig. Sowieso hatte Philip, im Grunde eine Macho-Natur, reichlich Mühe, die untergeordnete Rolle zu akzeptieren. Doch er schaffte es. Er kümmerte sich nach um die Familie und die Erziehung der Kinder und vertrat öffentlich das Militär.
Wie hoch sein Einfluss auf die Queen war, ließ sie an der Feier zu ihrer Goldenen Hochzeit 1997 durchblicken: "Er ist nicht jemand, der gern Komplimente annimmt, aber er war in all den Jahren meine Stütze" und "er hat mehr geleistet und mehr für viele Länder getan, als wir je erfahren werden".
Bisweilen sorgte der Prinz immer mal wieder für Aufsehen durch undiplomatische, reaktionäre oder rassistische Aussagen. Als zum Beispiel Anfang der 1980er-Jahre die Arbeitslosigkeit dramatisch anstieg, meinte Philip: "Alle sagen, wir sollten mehr Freizeit haben. Und jetzt beklagen sie sich, dass sie arbeitslos sind." Sein 100. Geburtstag war ihm übrigens eher zuwider. Er habe keine Lust auf Bohei, sagte er.
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